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Dankeschön

Liebe Damen vom GWHF

Ein weiteres Jahr durfte ich bei den GWHF Monatstreffen im Hotel Alponte wieder mit dabei sein. Für das mir entgegengebrachte Wohlwollen und die vielen gemütlichen Stunden welche ich mit euch verbringe durfte, danke ich euch herzlich. Es machte mir immer wieder grosse Freude euch bei den Treffen zu fotografieren. Seien es Schnappschüsse, Einzel- oder Gruppenfotos jedes Shooting war immer ein Erlebnis und Herausforderung von so vielen schön gestylten, meist langbeinigen Frauen Fotos zu schiessen. Eventuell findest darunter auch dein Traumfoto! Im 2018 kamen dabei 1000 Fotos von etwa 60 Girls zusammen.

Es würde mich freuen wenn ich im 2019 weiterhin viele Föteli von euch machen dürfte.

Liebe Frauen, ich danke euch für die beim Dezembertreffen erhaltene, grosszügige Spende.

Ich habe euch ins Herz geschlossen.

Ich wünsche euch schöne Festtage und ein guter Rutsch ins neue Jahr.

Stephan

Man/frau sollte ja öfters mal etwas Neues ausprobieren.

Bericht: Tamara, Fotos: Stephan


So fuhr ich guten Mutes und klopfenden Herzens mit meinem SUV, wie es sich für eine Lady aus der Grossagglomeration Bern gehört, zu einer Coiffeuse im Berner Breitenrain-Lorraine-Quartier, die mir mit einer guten Lage und einer schönen Website inkl. eleganter Online-Anmeldung aufgefallen war. Ich wurde etwas scheu, aber herzlich begrüsst, auf den Coiffeurstuhl platziert und nach allen Regeln der Kunst mit einem gediegenen Abend-Make-up versehen. Nach einer halbstündigen Fahrt sah ich mich im Restaurant des Al Ponte rund 30 Girls gegenüber. Als ich im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhundets Co-Chefin von GWHF war, waren wir froh, wenn sich ein halbes Dutzend Girls am Monatstreff einfanden. Tja, so ändern sich die Zeiten.
Ich durfte die üblichen Verdächtigen begrüssen, aber auch Claudia, eine alte Bekannte, mit der ich vor zwanzig Jahren, als ich noch jung und schön war, so manche Nacht durchfeierte. Damals gab es noch eine schummrige Bar im Keller des Al Ponte mit viel zu lauter Musik und scheuen Kurschatten, die verstohlene Blicke auf die grossgewachsenen Girls in ihren gewagten Outfits warfen. Ich unterhielt mich mit Claudia bestens über Musik, die sie früher professionell betrieb, und und mit den übrigen Tischnachbarn über das breite Spektrum von Themen, die sich bei einer solchen Vielfalt von Girls aus der ganzen Schweiz und sogar aus Deutschland zwangsläufig ergeben.
Der Abend wurde unterbrochen mit der Vorführung des Films „Genderworld“, einen Zusammenschnitt von Interviews mit Transgendern aus der ganzen Welt. Es war eine spannende Collage von Gesprächen mit Menschen aller Schattierungen. Nach dem Film genossen wir noch ein kräftiges Dessert, das sich dank des eng geschnürten Korsetts zunächst nicht auf meinen Hüften bemerkbar machte, und gegen Mitternacht fuhr ich satt und glückstrunken wieder in mein kleines, aber feines Dorf zurück.

Tamara

 

Rocktoberfest 2018

Bericht: Rita, Fotos: Stephan


Wer am Samstag 6. Oktober 2018 zum Monatstreffen in den Festsaal vom Hotel Alponte kam, traf auf 33 Frauen und zwei Männer. Ein Fest also fast ohne Vertreter des männlichen Geschlechts! Wie sich an den Tischkarten zeigte war es das Rocktoberfest. Ein GWHF-Fest mit vielfältiger Musik und schönem Ambiente. Fast die ganze Kleidervielfalt der Mode für trendige Damen wurde abgedeckt: Etui Kleider, festliche Minis, Dirndl und Vintage Kleid, alles was das Fashionherz begehrt.
Allerdings passten die tiefen Stimmen der Frauen nicht so richtig zum Styling. Wen wunderts; es ist ein Fest einer Transgender-Vereinigung. Trotz dieser Besonderheit unterschied sich die Art, wie an diesem Abend gefeiert wurde, in keiner Weise von Events der „Normalos“Wie ein Paukenschlag eröffneten 19 Uhr zwei Dudelsackspieler das Fest. Dazu haben sie sich in Schale geschmissen oder wie der Schotte sagt in den Kilt. Ihre musikalischen Darbietungen begeisterten uns. Ihr Fachwissen stellten sie unter Beweis als sie uns erklärten wie man die aus einem Ledersack und mehreren Pfeifen bestehende «Sackpfeife» spielt. Es hörte sich kompliziert an. Dudelsack spielen -viel Puste für die schottische Seele.

Brezn, Weisswürste und süsser Senf – typisch fürs Oktoberfest wie Lederhose und Dirndl, durften auch beim GWHF Rocktoberfest nicht fehlen.

Rita führte durch den Abend, moderierte in langem blauen Rock und langen blonden Haaren.

Dann begann der Unterhaltungsteil für den Peter ihre eigene Soundanlage mit Beleuchtung und Lightshow lange vor dem Fest aufgebaut hatte.

Für gute Stimmung, Unterhaltungs- und Tanzmusik sorgte dann DJ Peter. Mit seiner extrem grossen CD Sammlung erfüllte er viele Musikwünsche aller Musikrichtungen. Dazwischen trug Stefanie, trotz Erkältung, zwei Titel mit heiser Stimme und viel Herz vor.

Auch das Kulinarische kam nicht zu kurz. Bei Salat, Reis Casimir und feinem Dessert blieb viel Zeit für Gespräche.
Die vielen Räume boten dann Gelegenheit, sich auch ausserhalb des Festsaales um sich mit der einen oder anderen Freundin zu unterhalten.
Auch Gelegenheit für die unverzichtbare Kippe gibt es.
Auch der Fotograf war stets zur Stelle und auf der Suche nach Bilder mit schönen Motiven.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen Mitwirkenden bedanken.

  • Besonderer Dank gilt der Andrea, die den Rocktoberfest Apéro mit Weisswürsten und Brezel sponserte.
  • Dank auch dem Dudelsack-Duo welches uns mit ihren Darbietungen begeisterte.
  • Weiterer Dank geht auch an Stefanie, für die uns mit heiser Stimme vorgetragenen Lieder.
  • Zuletzt Dank an DJ Peter der für gute Stimmung, Unterhaltungs- und Tanzmusik sorgte. Die Beleuchtung stimmte, die Lautstärke und natürlich auch die Musikauswahl.

Das Fest war wieder viel zu schnell vorüber
23.45 musste der DJ Peter die Verstärker ausschalten und das Rocktoberfest beenden, im Alponte war Polizeistunde.

Es war ein tolles Fest mit guter Stimmung, mit zu kleiner Anzahl Teilnehmerinnen.

Wir hoffen, dass dieses Fest in eurer Erinnerung weiterleben wird.

Rita

Impressionen vom Rocktoberfest

Petra wird 2.5 Jahre alt

eine erlebnisreiche Zeit

Am 18. Juni 2016 hat sich mein Leben grundlegend geändert, Petra wurde geboren. An diesemTag war ich das erste Mal als weibliche Person im Blue Cat in Bern. Stephan hat mich über SocialMedia zu diesem Schritt gedrängt und mich auch im Parkhaus abgeholt. Im Blue Cat traf ich dann zum ersten mal Regina. In der Gruppe verlor ich mehr und mehr meine Angst mich zu zeigen. Es wurde da vom nächsten GWHF Treffen am ersten Wochenende im Juli 2016 gesprochen. Ich war neugierig und wollte unbedingt auch einmal dabei sein. Wie wahrscheinlich bei allen „Erst Gästen“ war ich nervös und dachte, wenn das nur gut geht. Im Restaurant sind da so viele andere Gäste die mich sicher anschauen und auslachen. Ob es so war weiss ich nicht mehr, aber ich habe einfach weggeschaut.

Im Februar 2017 habe ich mich bei Frau und Kindern geoutet (lebe alleine) und das übliche Unverständnis erfahren. Eine Woche nach diesem Outing fanden im Al Ponte die Aufnahmen für die SRF DOK „Die Seele des Geschlechts“ statt. Mutig setzte ich mich an den Tisch mit den Personen die ev. im Film zu sehen waren. In der ausgestrahlten Sendung waren dann sogar zwei Aussagen von mir enthalten. Ich wurde wegen meiner Stimme erkannt und erhielt viele positive Kommentare. Fortan war für mich das GWHF Treffen ein „must“. Nicht weil ich Kompliment erhalten wollte sondern vielmehr weil ich spürte, dass ich den Weg zu meiner Wunsch Identität weiter gehen werde. Die Gespräche waren für mich jeweils eine Lernstunde wie man auf andere Menschen zugeht, wie man andere verstehen kann auch wenn Sie nicht dem eigenen Wunschbild entsprechen.

Ich erlebe nicht zuletzt wegen diesen Gesprächen eine neue interessante Phase meines Lebens. Anfangs Saison 2018 habe ich mich in meiner Senioren (Männer) Tennisgruppe als Petra geoutet. Anfangs mit viel Bewunderung. Später merkte ich, dass das bei vielen nur Fassade war und im Hintergrund mehr Unverständnis vorhanden ist. Mein gewonnenes Selbstvertrauen hilft mir solche Situationen ohne Schaden zu überstehen. Bei den Frauen war ich vorher schon geoutet und grössten Teils akzeptiert. Ein noch unlösbares Problem ist die Hygiene bei Reihen Duschen. Dusche ich bei den Männern werde ich wegen meinen Brüsten ausgelacht, bei den Frauen ist mein Penis ein Problem. Im Moment gehe ich nach Hause, oder setzte mich ungeduscht an denTisch.

Ich möchte der Gemeinschaft von Trans- und Crossdresser Menschen helfen die Akzeptanz in der Gesellschaft zu verbessern. Aus diesem Grund habe ich mich als Transfrau in den Vorstand des HAB (Homosexuelle Arbeitsgruppe Bern) wählen lassen. Ich betreue dort Projekte für eine LGBT(Lesben-, Gay-, Bi- und Transpersonen) Position des HAB . Ich habe in dieser Gemeinschaft erfahren, wie herzlich Schwule- und Lesben zu Transmenschen sein können.
Um anderen Mut zu machen, habe ich am 12. August 2018 im Gay Radio (Internet) ein Interview über mein Leben gegeben. Der Link befindet sich auf Soundcloud.

Der frühere Bericht von Rita über Ihre Klassenzusammenkunft hat mir Mut gemacht und ich habe mich zum ersten mal seit über 40 Jahren mit meinen Tech- Kollegen (HTL Brugg-Windisch) getroffen. Sie haben mich nach einer entsprechenden schriftlichen Voranmeldung gut aufgenommen mit dem Nachsatz „aber es ist schon gewöhnungsbedürftig“.

Ich werde von Personen häufig auf alle die Fälle einer Transition angesprochen die schlecht oder nicht zur Zufriedenheit der betreffenden Personen enden. Es ist leider so, die Presse hebt alles Negative hervor, das Positive ist selbstverständlich. Ich habe viel überlegt warum vor allem junge Menschen nach einer Transition (mit GA OP) sich im Leben nicht mehr zurecht finden. Sie haben Probleme vor der Transition und erhoffen sich danach eine Lösung. Vergessen dabei, dass Sie die Probleme in Ihre vermeintlich neue Welt mitnehmen. In dieser Hinsicht sollte von professionellen Betreuern mehr auf diesen Punkt geachtet werden.

Ich erlebe die wunderschönste und glücklichste Phase meine Lebens und möchte mit Gesprächen anderen Trans Personen helfen.

Euere authentische Petra

Eine lange Reise

Bericht: Janina, Fotos: Stephan


Lag es am schönen Wetter oder an der Ferienzeit? Bei den Treffen im Juli und August fanden nicht ganz so viele von uns den Weg nach Wangen wie meistens. Mit etwa zwanzig Girls war es nicht ganz so voll wie sonst – eine gute Gelegenheit, einmal längere Gespräche zu führen und vielleicht auch neue Bekanntschaften zu knüpfen.
Für mich war es auch eine Gelegenheit, über den Weg zu reflektieren, der mich zu GWHF geführt hat und den ich in den 15 Monaten, die ich nun ziemlich regelmäßig dabei bin, zurück gelegt habe. Gut erinnere ich mich an mein erstes Treffen, meine Nervosität, meine Angst, wie ich meine Hände versuchte, zu verstecken und wie mich Gina und Jenny liebevoll unter ihre Fittiche nahmen. Wie viel hat sich seitdem verändert. Zögernde nächtliche Ausflüge vor die Haustür gibt es nicht mehr, stattdessen freundlicher Smalltalk mit der Kassiererin bei Migros, Treffen mit Freunden im Café und Besuche im Kino und von Vorträgen.

Es ist eine lange Reise, die sicher noch lange nicht beendet ist. Wann hat sie begonnen? Ein Sommermorgen im Jahr 1973 kommt mir in den Sinn. Ich bin gerade in die erste Klasse gekommen und sehe meine Mitschülerin Monika im kurzen Röckchen ins Klassenzimmer kommen und denke bei mir: Warum darf ich mich nicht so anziehen? Schnell schiebe ich den Gedanken weg und doch kann ich mich nicht recht dagegen wehren: Ich sehe die Mädchen miteinander sprechen und spielen und will zu ihnen gehören, aber das geht ja nicht, das darf nicht sein. Unter den Jungs heißt Mädchen sein in erster Linie viel zu flennen, Haare zu ziehen und feige zu sein. Bin ich der einzige, der sieht, dass das einfach nicht stimmt? Warum mag ich es nicht, wenn abschätzig von den Weibern gesprochen wird?
Alle diese Gedanken werden fein säuberlich verschlossen, glaube ich – richtig dazu gehören tue ich aber bei den Jungs trotzdem nicht. Irgendwie tue und sage ich immer wieder Dinge, die unpassend sind. Mit den Jahren werde ich besser im Schauspielern, nur wenn ich alleine bin, lasse ich die falschen Gedanken zu. Mit dem Beginn der Pubertät wird alles noch komplizierter: Ich bin genauso scharf auf Mädchen wie die anderen Jungs, sehe mich aber vor meinem inneren Auge aber selbst immer wieder als weiblich.

Wenn es beim Fasching oder bei Kostümpartys eine Gelegenheit gibt, ein Kleid zu tragen, bin ich sofort dabei. Nach außen ist es ein Spaß, für mich ist es ernst. Verstehen tue ich allerdings nichts, es gibt kein Internet und niemand, mit dem ich mich traute, zu sprechen. Nur in meinem Jugendlexikon gibt es den Begriff Transsexualität. Für mich klingt die Beschreibung aber zu klinisch, zu abstrakt um sie mit dem Gefühlschaos in meiner Seele in Einklang zu bringen. Was ich dort und später anderswo lese, überzeugt mich allerdings, dass ich auf keinen Fall transsexuell (den Begriff Transgender gab es ja noch lange nicht) sein kann, denn überall steht, dass sich Trans-Menschen sexuell zu ihrem Geburtsgeschlecht hingezogen fühlen. So unsicher ich mir mit meiner Identität bin, so sicher bin ich mir bei meiner Orientierung, die auch von praktischen Erfahrungen bestätigt wird.
Der Schritt ins Erwachsen-Werden lässt Vieles in den Hintergrund treten: Studium, Geldnot, Arbeit, Ablösung vom Elternhaus und eine frühe Heirat lassen kaum Raum für Selbstfindung und doch zeigt sich schnell, dass nicht alles so ist, wie es sein soll. So gut wie sich meine Frau und ich uns auf freundschaftlicher Ebene verstehen und so gut der Sex ist, so sehr häufen sich die Konflikte. In der Rückschau ging es dabei immer wieder um Rollenverhalten, klar sehen konnten wir das beide nicht. Mit den Jahren wächst das gegenseitige Missverstehen, ich schiebe es jedoch auf externe Faktoren: den Tod unserer beiden Väter, die vielen wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Ein tiefer Einschnitt kommt, als ich eine Arbeit in London annehme und wir scheinbar in einer bürgerlichen Existenz ankommen. Schnell fällt die Entscheidung, Kinder zu bekommen doch es würde noch Jahre dauern, bis es dazu kam. In der Zwischenzeit kamen auch wieder die Fragen nach meiner Identität auf und ich hatte scheinbar eine Antwort auf die Frage gefunden, was ich denn nun sei: Ich hielt meine Gefühle für den Ausdruck einer fetischistischen Neigung, die ich allerdings nicht vorhatte auszuleben.

Die Schwierigkeiten, Kinder zu bekommen, belasteten unsere Beziehung zunehmend, als die biologische Uhr langsam aber sicher zu ticken begann. Der Umzug meiner Firma von Großbritannien in ein Schweizer Steuerparadies und die Eingewöhnung in eine neue, nun recht ländliche und in vieler Hinsicht fremdartige Umgebung, lenkten eine Weile ab. In dieser Zeit entdeckte ich die Möglichkeit, eine virtuelle weibliche Identität anzunehmen, was ich sehr genoss und mir immer wieder half, die depressiven Schübe, die mich seit jeher begleiteten, zu verdrängen.
Weder die Flucht in imaginäre Welten, noch die Geburt meiner Tochter, ein Hauskauf und schließlich die meines Sohnes konnten verhindern, dass mein Leben immer mehr außer Kontrolle geriet. Im Dauerstress zwischen Arbeit und Familie jagte eine Krise die nächste. Tief greifende Veränderungen in der Firma zu meinem Nachteil und der Krebstod meines besten Freundes taten ihr Übriges. Erholung fand ich nur, wenn ich in privaten Momenten in eine andere, weibliche, Rolle schlüpfen konnte – inzwischen hatte ich auch heimlich Kleider und Schuhe gekauft.

Der völlige Zusammenbruch kam, als ich innerhalb weniger Wochen meine Arbeit verlor und von meiner Frau vor die Tür gesetzt wurde. Dass sie in dieser Zeit auch meine Frauenkleider entdeckt hatte, war dabei allerdings nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Während des Aufenthalts in einer psychiatrischen Klinik entschloss ich mich, mich meinen Neigungen zu stellen. Da ich meine Genderdisphorie zu dieser Zeit noch für einen Kleiderfetisch hielt, suchte ich den Kontakt zur entsprechenden Szene, bemerkte aber schnell, dass dies nicht meine Welt ist. In dieser Zeit entdeckte ich zum Glück GWHF und entdeckte, dass ich nicht so alleine war, wie ich immer geglaubt hatte.
Dank euch habe ich gelernt, wie viele Facetten Transgender-Sein haben kann und dass auch wenn ich nach wie vor hohe Absätze und kurze Kleidchen liebe, dieses nicht das Wesen meiner speziellen Ausprägung ausmacht. Ich habe gelernt, mich nicht zu schämen, wenn ich als Trans-Mensch gesehen werde.
Wie es weiter geht, weiß ich noch nicht, insbesondere nicht, ob ich mir den Schritt zur vollständigen Transition zutraue und ob er der richtige für mich ist. Zunächst gilt es für mich, wieder mein Leben insgesamt in den Griff zu bekommen. Zwei Dinge weiß ich aber mit Sicherheit: Ganz zurück will ich und kann ich nicht mehr und dass ich mich noch auf viele Treffen mit euch allen freue.

Eure Janina

Nicole und Rita beim Car Festival

Bericht: Rita, Fotos: Rita


Es regnete und regnete immer stärker je näher Nicole und ich (Rita) uns Aarburg näherten. Wir wollen zur Route 66, ein Old Car Festival mit vielen live Bands, ausgeflippten Bars, schönen Pinupgirls und wunderschönen Oldtimer.
Nach dem Parken kommen wir mit dem Shuttlebus nach kurzer Fahrzeit auf dem Festivalgelände an. Es hat zwischenzeitlich fast aufgehört zu regnen. Der Wettergott Zadik meinte es trotzdem nicht gut mit uns, die Sonne zeigte er uns nicht.
Die ca 700 Oldtimer, meist us cars, weckte bei uns schöne Erinnerungen. Mit ihrer Technik sind wir bestens vertraut. Ein Mustang Fahrer erzählte uns eine never ending story von seinem Auto. Er pflege und hätscheln es und investieren sehr viel Geld. Oldtimer gehören zu den beliebtesten Fahrzeugen und seien eine gute Geldanlage.
Angetan haben es uns auch Pinupgirls. Ihr Styling, ihr bezauberndes Lächeln und ihre charmante Art faszinierte uns.
Sie haben mich ganz schön durcheinander gebracht.
Mit ihnen zusammen würde wir soooo gerne Fötelis machen!
Ohne zu zögern willigten sie ein.
Wir haben fast vergessen warum wir eigentlich nach Aarburg gefahren sind. Nicole und ich gehen auf die Suche nach Rockabilly Kleidung, Röcke mit Petticoats. Trotz dem grossen Angebot und der guten Beratung wurden wir nicht fündig.
Es war so schön, wir wurden immer als Frauen akzeptiert und nicht krumm angeschaut. Beim nächsten Festival wird der Petticoat mit dabei sein, logo in Kurzversion.
Der Hunger plagte uns. Wie beschliessen, dass wir zum Essen nach Luzern fahren werden.
Im Weissen Kreuz, mitten in der Altstadt, fanden wir ein schönes Plätzli. Mit einem guten Essen runden wir den Abend ab. Mitternacht bin ich wieder zuhause
Das isch no rächt id Bei gange und ich mues sägä, bi am Schluss schön gschlucht gsi. Bin jetzt müed richtig richtig müed.

 

 

Weiter Fotos vom Car Festival

Zu Fuss und mit Schiff in Zürich

Bericht: Stadtführerin Rita / Fotos: Stephanie, Rita, Internet


Dieser kulturelle Rundgang
wird uns Einblick in die ereignisreiche Geschichte von Zürichs Innenstadt geben.

Rundgang mit Rita
Vom Zürich HB aus machen wir uns zu viert auf den Weg durch die Zürcher Innenstadt.
Kaum losgelaufen stehen wir vor dem Alfred Escher Denkmal. Er war der Gründer der CS und Förderer der Gotthartbahn. Im Hintergrund sieht man das Herzstück der Stadt Zürich, die Bahnhofstrasse. Diese Prachtstrasse geniesst weltweit einen exzellenten Ruf, weil sie Erstklassigkeit, Eleganz, Tradition und Qualität an einer Strasse vereint.

 

Da es Nina zu heiss ist, steuern wir auf direktem Weg das Rooftop Restaurant, im 6. Stock vom Modehaus Modissa, an. Nach der wohltuenden Abkühlung und unvergleichlichem Blick über die Dächer von Zürich machen wir uns auf dem Weg zum ehemaligen Dominikanerinnen Kloster Oetenbach. 1974 wurde es in Parkhaus Urania umbenannt.

 

Wir sind im Herz der Stadt Zürich
Nach einem kleinen Anstieg stehen wir auf der Lindenhof- Terrasse, eine Kuppe mitten im Herzen der Stadt. Unter den grossen Linden finden wir auf einem Bänkli Schutz vor der brennenden Sonne und geniessen dabei die Aussicht auf die Limmat und die Altstadt. Meine langen Haare kann ich trotz der grossen Hitze unbeschwert geniessen, auch das Makeup ist noch tadellos. Blicke und Föteli der vielen Touristen sind uns gewiss. Ich hoffe das wird sich bald einmal ändern. Wir müssen sichtbar sein.
Der Rundgang geht weiter Richtung St. Peterkirche, eine der drei Altstadtkirchen die die Silhouette von Zürich prägen. Sie trägt das grösste Zifferblatt Europas.

 

Fraumünster, Grossmünster
Beim einzigen wirklichen Platz in der Zürcher Altstadt, dem Münsterhof, steht das Fraumünster mit den weltberühmten Fenstern von Chagall und Giacometti. Gleich daneben ist das Stadthaus, in welchem ich vor Jahren in einem der vielen Trauzimmer heiratete. Der Minirock musste damals einer Schale den Vorrang geben.
Nach dem Überqueren der Münsterbrücke und dem Limmatquai stehen wir vor dem Grossmünster. Seine charakteristischen Doppeltürme sind das eigentliche Wahrzeichen Zürichs. Seit Beginn die Reformation ist sie eine evangelische Kirche.
Im Innern der Kirche ist es mit ca 16 Grad eher kalt, also genau der richtige Ort, um sich nach der grossen Anstrengung -20 Höhenmeter bei 30 Grad- abzukühlen. Da ein Girl schon seit längere Zeit im roten Bereich unterwegs ist, habe ich die 187 Tritte hinauf zur Aussichtsplattform gestrichen.
Ein Ort voller Geschichten
Den Rundgang beenden wir mit dem Weg durchs Niederdörfli dem Amüsierviertel Zürichs. Neben unzähligen Bars und Restaurants gehen wir auch an Kinos, Läden und Clubs vorbei. Das schmälste Gässli im Dörfli ist 110 cm breit. Strassenstrich gibt es im Dörfli seit 2.5 Jahren keinen mehr, ist verboten.

 

Schon gewusst?
Die Limmat entspringt im Kanton Glarus als Linth, bringt frisches Wasser aus den Alpen in die Stadt und ist seit Jahrhunderten die Lebensader der Stadt Zürich.

 

Zürich mit dem Limmatschiff
Die flachen Limmatboote lassen uns Zürich auf dem Wasser erleben. Unter sieben Brücken müssen wir durch um auf dem Zürcher «Hausfluss» der Limmat zum Ostufer des Seebeckens, dem Zürihorn zu gelangen.

 

Schade, die einst verschmähte klappernde und quitschende Krachmaschine von Tinguely, die Heureka, macht Pause.

 

Beine baumeln lassen
Im Restaurant Lake Side bekommen wir vier «erschöpfte» Frauen als Lohn für die Leistungen ein schönes Tischli. Nach der Menuewahl freute ich mich auf das Update. Haare bürsten,Makeup auffrischen und frisch machen. Frau will gut aussehen. Dann endlich die Beine baumeln lassen und das feine Essen geniessen, was will Frau mehr. Erholung pur!
 
Nach Hause
Es ist schnell 22 Uhr. Das letzte Limmatschiff haben wir verpasst, es ist 21 Uhr abgefahren. Die letzten 500 Meter zu Fuss bis zur Tramstation schaffen wir auch noch. Dank dem regen Tramverkehr kommen wir schnell beim Meeting Point im HB an. Während Nina und Stephanie auf der Heimfahrt sind, gehen Nicole und ich an der Zürcher Ausgehmeile noch ein Bier schnappen. So gut. So wunderbar kühl war es. Der Sommer ist definitiv die Zeit, um draussen zu sein und Abenteuer zu erleben!

 

Ich sehe auf die Uhr, es ist 24 Uhr und Polizeistunde.
Ein schöner Tag geht zu Ende.
Ich hoffe im Jahr 2019 werden mehr interessierte Frauen mit dabei sein.

 

Zwei Frauen mit Benzin im Blut

Bericht: Rita


Ich komme aus den Feiertagen nicht mehr heraus. Am Donnerstag war Auffahrt und am letztes Wochenende Pfingsten, am 6. Mai war Weltlachtag, am 15. Mai Stocking Day und am 23. Mai teilte ich meinen Geburtstag mit den Schildkröten, es war der World Turtle Day. Für mich persönlich war letzterer allerdings auch noch Tag des lückenhaften Gedächtnisses, schreibe gerade den Bericht von der Tuningmesse.
Nicole und Rita, zwei Frauen mit Benzin im Blut sind nach toller Frühlings- und Fährenfahrt bei der Tuning World Bodensee in Friedrichshafen angekommen.
Wenn es um Technik geht sind Nicole und Rita, beide Technikfreaks, nicht weit. Beim ZF-Stand konnten wir unser technisches Wissen gleich unter Beweis stellen. Die vielen Leute waren verblüfft, das hätten sie Frauen nicht zugetraut.
Die Tuning Show zelebrierte die in langen Nächten mit einer unglaublichen Liebe zum Detail aufgebauten Schrauberkunstwerke. Professionelle Autofreaks als auch Hinterhofschrauber zeigten die hohe Kunst des Individualisierens. Dabei glänzten abgefahrene Lackierungen, handgefertigte Einzelkomponenten und komplett in Eigenregie aufgebaute Fahrzeuge um die Wette.

Trotz der schönen Autos interessierten sich Cis Frauen für mich -sie wollten wissen ob ich die Geschlechtsanpassende OP gemacht habe -ich glaubte ich sei im falschen Film- verlieren junge Frauen den Anstand?

Nach 2 Stunden Glanz und Gloria bekam ich von den Füssen Rückmeldungen. Ein längeres Timeout sorgte für Linderung. Die Messe ist eine Show und ein Wettbewerb, das schönste, alte Blech wurde mittels Showdown gekürt. Ob die eingebaute Schnapsbrennerei im Kofferraum auch Punkte gab? Für meine Schuhe gab es keine, sie waren definitiv die falsche Wahl. Nach 5 Stunden Autoshow hatten wir aber genug.
Auf dem Weg in die Schweiz legten wir In der schönen Altstadt von Radolfzell einen Pit Stopp ein, und liessen den Tag bei gutem Nachtessen Revue passieren. Gegen 24 Uhr war ich zu Hause beim Pflegen der geschundenen Füsse.
Es war wieder ein toller Tag.

Rita

Stephan – der Fotograf

Bericht: Stephan / Fotos: Stephan


Hallo Girls
Es ist Freitag der 4. Mai 2018. Juhui heute ist der 5. Wangen Treff 2018! Auf ihn habe ich mich schon den ganzen Monat riesig gefreut.
Die Planung begann schon am Montag 31. April als mich Sandra für ein vorgängiges Fotoshooting anfragte.
Der 4. Mai begann nicht so gut, bin mit Kopfschmerzen aufgewacht. Am Nachmittag hatte ich es aber dank Tabletten im Griff. Nun musste ich noch schnell ins Büro und danach habe ich Sandra für ein das Fotoshooting getroffen.
Sandra und ich trudelten so um halb sieben Uhr im Alponte ein. Es waren schon einige Girls da. Wie immer war die Begrüssung herzlich; wir sind ja eine grosse Familie. Auch das Personal vom Alponte ist immer zur Stelle um unsere Wünsche zu erfüllen. Ich entdeckte auch einige neue Gesichter; Swenja aus Hamburg und 2 Berufsschülerinnen die eine 10 seitige SVA (Selbständige Vertiefungsarbeit) mit dem Thema Transgender für ihre Abschlussprüfung schreiben.
Nach der Begrüssung machte ich den Fotoapparat für den Einsatz startklar, so dass ich beim ersten Ansturm für die Girls bereit sein werde.

Im Speisesaal setzten wir uns zuvor an die reservierten Tische und warteten auf das Essen. Die Wartezeit verkürzten wir durch interessante Diskussionen. Nach dem sehr guten Essen begab ich mich in die Hotellobby und wartete auf die ersten Girls. Mit Petra habe ich das Shooting gestartet, dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Manchen musste ich ein bisschen gut zu reden, dazu ermutigen. Da das Wetter gut war konnte ich auch draussen fotografieren, was viel Spass machte. Als der Ansturm abflachte, gönnte ich mir noch ein Dessert. Im Laufe des Abends bildeten sich einige Gruppen bei denen meist über Frauenthemen diskutiert wurde. Um elf Uhr begann Nina, die freundliche Servicefachangestellte, mit dem Einkassieren. Kurz danach verabschiedeten sich einige, da sie ein Haus weiter zu ziehen wollen. Ein Kern von 10 Girls setzte sich in die Lobby und machte es sich gemütlich. Logisch, wo GWHF-Frauen sind wird angeregt diskutiert.

Ich habe mich auch mit Fräulein Rita sehr gut unterhalten. Zur vorgerückter Zeit, ich weiss nicht mehr wieviel Uhr es war, machten sich alle ausser einem Girl auf den Heimweg. Es verbrachte die Nacht im Hotel Alponte.
Ich durfte wieder mit Petra mitfahren, Danke!
Zuhause angekommen startete ich den PC und speicherte die Bilder von der Cam im GWHF Ordner. Jetzt noch schnell die Bilder auf Mydrive laden. Fertig, bin geschafft und zufrieden. Es war ein schöner, viel zu kurzer Tag. Bin traurig! Bis zum nächste Monatsreffen muss ich wieder einen langen Monat warten. Schade!.

Einen herzlichen Dank an alle, dass ich immer wieder bei den Treffen dabei sein darf, danke auch für euer Vertrauen

Ich liebe euch, es macht immer wieder gossen Spass.

Euer Stephan


Anhang
Ich bin auf dem Heimweg und noch nicht in Winti angekommen
Da meldete Stephan über WhatsApp die Bilder seien im Mydrive hochgeladen. Wohlgemerkt, es war 02.30 Uhr, nein auch kein Fake.
Das ist Rekord verdächtigt. Stephan du bist spitze.
Die GWHF Girls lieben dich, den Stephan mit Bart.

Danke und liebe Grüsse an dich

Rita

Transition ist kein Sonntagsspaziergang

Bericht: Stefanie / Fotos: Thomas Kern


Nach der letzten Nachtschicht, auf fast direktem Weg, nur schnell zuhause zum umziehen und Make-up auffrischen, sitze ich jetzt bereits wieder im Wartezimmer der Dermatologie des Unispitals in Zürich, für eine weitere Laserbehandlung zur Bartepilation.
Es ist jetzt 07.30 Uhr.
Danach muss ich für nächsten Sonntag das Dolder Hotel hier oberhalb Zürich City rekognoszieren, weil ich dort eine Beratung zwecks weiteren medizinischen Angleichungsmassnahmen haben werde.
 Danach muss ich nach Hause, um mich um den Betrieb und die Familie zu kümmern.
 Am Abend habe ich dann noch Sprechstunde bei meiner Ärztin in der Fachstelle Luzern.
Transition ist eben kein Sonntagsspaziergang, und fordert so einiges von einem ab.
 So Tage, wie heute beflügeln aber auch, ich komme in einen Flow, und geniesse mein Mammutprojekt, mich selbst zu werden.
 Jeder getätigte Schritt, belohnt mich mit einem Outcom, deren Summe mir so langsam offenbart, wie wahnsinnig und unendlich erfüllend das erreichen des richtigen Identitätsgefühl ist.
Alleine diese Erfahrung wiegt alle Strapazen dieses Weges mehr als in Gold auf.
 Ich frage mich manchmal, ob Cis Menschen dieses Bewusstsein ihrer Identität auch ansatzweise wahrnehmen.
 Ich will mit diesen Worten meine Transidentität nicht glorifizieren, aber wenn ich das Positive meines Seins herausfiltere, sehe ich, dass qualitativ, so wie quantitativ doch Erstaunliches hängen bleibt, das mein Leben lebenswert macht.

Liebe Grüsse

Stefanie