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Mein erster öffentlicher Auftritt

Frühmorgens, irgendwo in der Nordwestschweiz

Heute ist es soweit! Heute geht‘s in die mir bis dahin noch unbekannte Ortschaft Wangen an der Aare. Aber nicht die Unbekanntheit des Ortes macht mich nervös, sondern das was mich an meinem ersten GWHF-Treffen erwartet. Und vor allem ist es das erste Mal, dass ich tagsüber als Vayana an die Öffentlichkeit gehe. Mir kommt in den Sinn was ich alles noch erledigen muss und werde immer nervöser. Kleider heraussuchen, aber welche? Bin ich damit underdressed, wie geht Vayana an ein solches Treffen? Nein das passt gar nicht, also alles nochmals ausziehen und ratlos vor einem Berg Kleider stehen. Verflixt, rasieren muss ich ja auch noch! Gut, das gibt mir Zeit, nochmals die Kleiderwahl zu überdenken. Im Badezimmer gehen mir wieder tausend Gedanken durch den Kopf. Wie ich meiner Frau vor etwa 2 Jahren mitteilte, dass es in mir noch eine andere Seite gibt. Wie liebevoll und verständnisvoll sie darauf reagiert hat. Wie wir zusammen nach Bern zu Gloria fuhren und ich wertvolle Schmink- und Styling-Tipps bekommen habe. Aber als Frau rausgehen, das war in dieser Zeit so wenig möglich wie als Mann. Bars und Restaurants waren geschlossen und die ganze Welt hoffte auf baldige Besserung der Corona-Pandemie. Dies verunmöglichte es mir, mich in der Öffentlichkeit als Frau, als Vayana zu erleben und zu experimentieren. Zu gerne wäre ich gestylt rausgegangen und hätte mit meiner Frau einen Mädelsabend genossen, doch dies war in dieser Zeit nicht möglich, wegen Corona und vielen anderen Umständen, die damals herrschten. Und so wurde das GWHF-Treffen im August 2021 zum ersten öffentlichen Auftritt von Vayana und ich war so nervös wie damals als Kind bei der Schulaufführung kurz bevor der Vorhang aufging.

Nachmittags, am Schminktisch

Die Abfahrt rückt näher und näher, die Nervosität wird immer grösser. Draussen beginnt es zu regnen, wie so oft diesen Sommer. Ich beschäftige mich mit allem Möglichen und Unmöglichen, einfach weil ich noch zu nervös bin um mich konkret vorzubereiten und so vergeht der Tag allmählich. Dann endlich beginne ich mit dem Schminken und es artet im Desaster aus. Ich schwitze ebenso viel Wasser raus wie die Wolken gerade runter lassen und nichts hält auf meinem Gesicht. Und je weniger mir das Schminken gelingt, umso unruhiger werde ich. Ich beginne von vorn, wieder klappt es nicht wie ich es will. Jetzt merke ich dass die Zeit langsam knapp wird. Also ein allerletztes Mal alles abschminken und nochmals beginnen. Mit dem Resultat bin ich gerade mal mässig zufrieden aber jetzt ist es zu spät, um nochmals zu beginnen und alles was ich jetzt noch mit meinen nervösen Fingern mache, zerstört mehr als dass es Vayana zur Schönheit verhilft. Letzte Kleider anziehen, Autoschlüssel verzweifelt suchen, Tasche packen und raus zum Auto.

Am Abend auf der Autobahn

Der Regen wird immer stärker. Meine Nervosität weicht der Konzentration die Strasse zu erkennen und ich vergesse ganz, dass ich als Vayana unterwegs bin. Kurz erhasche ich einen Blick im Rückspiegel von mir selbst und bin richtig stolz so weit gekommen zu sein. Hätte mich meine Frau heute nicht unterstützt, wäre ich nicht eingestiegen. Ich bin stolz auf sie und mich. An meinem Arbeitsplatz oder in der Nachbarschaft aber auch in meinem Freizeitumfeld weiss niemand etwas von Vayana. Vielleicht ist Vayana dafür auch noch zu jung und muss erst ihren Weg finden, um entscheiden zu können wem sie sich zeigt und wem nicht. Ich lasse das auf mich zukommen. Während der Regen weiterhin meine Fahrt erschwert lasse ich meine Gedanken in die Vergangenheit schweifen. Zurück in die Vergangenheit in welcher ich noch keinen Namen hatte für diese relevante andere Seite in mir. Wie ich mich als Jugendlicher in Frauenkleidern mitten in der Nacht rausgeschlichen habe. Oder später in den ersten festeren Beziehungen dies verheimlicht und versteckt habe. Je mehr ich dies aber versteckte umso schlechter ging es mir. Je mehr ich es unterdrückte desto grösser wurde der Selbsthass. Ich kannte niemand, mit dem ich diese Gedanken und Bedürfnisse teilen konnte, der mir etwas zum Thema Crossdresser erzählen konnte. Bestenfalls Tantchen Google, aber auch da fand ich kaum Antworten die mir halfen. Viel musste passieren bis ich mich meiner jetzigen Partnerin so zeigen konnte. Da plötzlich reisst mich das Navi aus den Gedanken, das hier ist meine Ausfahrt und da vorne ist schon der Parkplatz. Ich vergesse ganz meine Nervosität und wähle einen Parkplatz ganz nahe am Eingang um nicht beim Hineingehen vom Regen weggespült zu werden. Ich öffne die Tür und renne durch den Regen.

Am Abend im Hotel Al Ponte

Jetzt erst realisiere ich, dass ich einfach ohne Zögern rein gerannt bin und da stehen schon ganz viele hübsche Damen. Ich gehe langsam auf die Gruppe zu, werde freundlichst begrüsst und lerne unzählige Namen, die ich mir niemals merken kann. Also auch als Vayana habe ich ein lausiges Namensgedächtnis… Ich grinse innerlich über diesen Gedanken und begrüsse bereits die nächste Frau. Es ist ein wunderschöner Abend mit so viel spannenden Menschen und schönen Gesprächen. Ich fühle mich sicher und werde immer ruhiger. Ich fühle mich auch nicht so verschlossen, wie ich als Mann meistens bin, sondern geniesse es mit allen zu reden. Ich höre Geschichten über deren Outings, deren Leben, deren Verständnis und Denkweisen und bin einfach nur beeindruckt.
Nach einem wunderschönen kurzen Abend geht‘s zwar noch für einen letzten Drink weiter in eine Bar. Doch auch da vergeht die Zeit wie im Flug und ich geniesse die Gesellschaft und mich als Vayana unter Menschen wohl zu fühlen.

Ich bin stolz, ans Treffen gegangen zu sein. Die Eindrücke, die Gedanken und die vielen Themen schwirren noch lange in meinem Kopf herum. Aber auch Dankbarkeit für diesen herzlichen Empfang an meinem ersten Treffen. Und es werden sicherlich noch viele folgen. Ich freue mich schon jetzt, auch wenn ich jetzt schon weiss, dass ich auch das nächste Mal wieder überfordert vor einem Kleiderberg stehen werde und nicht weiss was ich wählen soll, aber so ist Vayana.

Mein erstes GWHF-Treffen

Nach dem vollen Durchbruch meiner femininen Seite im September 2019 war ich schon öfters en Femme in der Öffentlichkeit unterwegs.
Nun habe ich es auch endlich mal ans GWHF Treffen in Wangen a. d. Aare geschafft. Nach Corona ab 2020 nur noch sehr eingeschränkt und mit Auflagen zum Treffen zu gehen hat mich nicht angesprochen und während der Lockdowns hat sich eine Teilnahme sowieso erledigt.
Aber mit den Lockerungen kam doch ein Lichtblick als ich gesehen habe, dass ab Juni 21 wieder erste Treffen stattfinden.
Da das Treffen im Juni für mich aber doch noch sehr optimistisch war, habe ich abgewartet ob es überhaupt stattfindet. Und siehe da, die Durchführung dieses Juni Anlasses hat stattgefunden, allerdings noch mit einigen Einschränkungen. Als diese dann später auch noch fast alle wegfielen, habe ich mich entschlossen, am Juli-Treffen teilzunehmen.
Um es vorweg zu nehmen – es war ein toller Abend mit vielen sympathischen Mädels.
Aber erst mal der Reihe nach.
Welches Kleid soll ich tragen? „Frau“ hat ja, wie immer, nichts zum Anziehen. Also am Mittwoch vor dem Anlass noch das ganze Shopping Center nach dem richtigen Kleid abgesucht und auch fündig geworden, dazu die passenden Schuhe gekauft, muss natürlich auch sein.
Freitag 18:30 Uhr Treffpunkt zum Apéro, für mich bereits eine sportliche Herausforderung für diesen Termin, bin ich doch am Arbeiten und muss mich anschliessend von Spreitenbach nach Wangen a. A. mit dem Auto „durchkämpfen“.
Also am Freitag bereits um drei Uhr Feierabend gemacht und ab nach Hause. Kurz vor fünf Uhr ist dann „Alexandra“ fast fertig. Für das richtige Makeup reicht die Zeit nicht mehr, also ab ins Auto und los. Der Verkehr war einem Freitag entsprechend, erreichte Wangen kurz vor sechs Uhr und war ziemlich aufgeregt und gespannt, was mich an diesem Anlass so alles erwartet.
Und ja Nelly, du hast richtig gesehen. Ich war noch am Bahnhof auf dem Bänklein und habe mir noch eine „Beruhigungs-Zigarette“ gegönnt bevor ich um 18:30 Uhr auf den Parkplatz beim Hotel Al Ponte gefahren bin.
Aussteigen und sich umsehen, Kleider richten, sitzt alles wo es sein muss, keine Laufmaschen, Handtasche mitnehmen und los geht’s Richtung Hotel Eingang. Da ja ein Traumwetter war an diesem Freitag (muss ja sein wenn Engel unterwegs sind) erst mal die schöne Terrasse abgesucht ob da die Mädels sind, aber niemand gesehen. Oh Schreck, hab ich mich im Datum geirrt? Dummerchen, auf der Einladung steht „Treffpunkt im Foyer“. Also, voller Aufregung rein ins Hotel und auf Anhieb über 10 Mädels gefunden.
Kurzes Hallo an alle und mich artig vorgestellt. Schon ein bisschen komisch halt so ohne Hände schütteln. Aber auf Anhieb 10 neue Namen gehört und nach 20 Sekunden schon wieder die Hälfte vergessen. Werde diese im Laufe des Abend aber noch ein paarmal hören und davon mindesten ein paar mehr behalten können.
Zwischenzeitlich treffen immer mehr Ladys ein und schon bald quillt das Foyer aus allen Nähten. Mädels wohin man schaut.
Die ersten setzten sich nach draussen zu einer Rauchpause ab und ich schliesse mich diesen an. Draussen kommen wir auch schnell ins Gespräch und es ist interessant mitzubekommen was sie aus ihrem Leben erzählen und welche Erfahrungen sie gemacht haben.
Drinnen sind die anderen bereits ins Speiserestaurant gewechselt und ich geselle mich auch dazu. Zwanglos und ohne Tischordnung setze ich mich zu einer Gruppe an einen Tisch, nicht ohne zuvor noch einen Blick auf den Fernseher zu werfen, wo das EM-Spiel Schweiz – Spanien läuft.
Interessante Gespräche beim Essen werden durch kurze Fussballinformationen unterbrochen und den obligatorischen Zigarettenpausen nach dem Essen draussen.
Die Zeit vergeht bei diesen angeregten Gesprächen wie im Flug. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät, schon 23 Uhr. Die ersten Mädels machen sich bereits auf den Heimweg. Die restlichen begeben sich in die Lounge oder an die Bar. Ich bestelle mir noch einen kleinen Schlummertrunk und verabschiede mich dann auch.
Hat mega Spass gemacht und komme bestimmt wieder, versprochen.

Alexandra

Nelly stellt sich vor

…samt einem Slam von ihr.

Die Hausaufgaben fürs Wochenende: Repetieren Sie die Konstruktionen «gefällt mir», «schmeckt mir», «steht mir», «passt mir», S. 157 / 158 im Buch.

Lorenz, Deutschlehrer für Fremdsprachige, wünscht ein schönes Wochenende, schaltet den Beamer aus und freut sich auf Nelly. Heute zum ersten Mal am GWHF-Treff!

17.11 Uhr fährt der Regionalzug ab Olten, den Lorenz jeden Abend nimmt, bis vor seine Haustür fährt der, doch heute steigt Lorenz früher aus, in Wangen a. A.

Aha, aha: auf einem Bänklein vor dem Bahnhof sichtet er bereits eine TV-Schwester. Will offenbar noch ein bisschen alleine sein, spazieren und sich geniessen – ha Di scho gseh!

Mit dem ratternden Rollkoffer geht’s durchs Altstädtchen, über die Holzbrücke und unter dem Autobahnzubringer hindurch. Dabei stell ich mir, in meiner unendlichen Selbstüberschätzung, vor, dass die Leute von Wangen sehr wohl wissen, was es läutet, wenn zu Beginn des Monats wieder die Rollkoffer rattern. Tourist*innen sind das nicht …

Im «Al Ponte», auf Zimmer 8 dann, ist schon eine Schwester, die noch halb Bruder ist, am sich Verwandeln. Ich liebe diesen Blick hinter die Kulissen und muss mich zurückhalten, dass ich ihre Verwandlung nicht ständig begeistert kommentiere. Ich darf ihr mit dem Reissverschluss im Nacken helfen und bei der Auswahl der Schuh-Farbe. Wir kennen uns von «Travesta», aber so richtig erkennen tut sie mich erst, als ich die Perücke aufsetze.

Diese Perücke finde ich sexy, weil mir ständig Locken ins Gesicht fallen, sie wird mich aber den ganzen Abend lang beschäftigen, genau wie mein Schulter-Décolleté. Das Gefühl, dass ständig etwas an mir am Verrutschen ist …

Und dann, wow, das Geräusch meiner Schuhe und das Flattern der Hose, wie ich ausschreite durchs Hotel – und da sitzen sie auch schon, all die bunten Wesen, die Verzauberten, Königinnen, Prinzessinnen, Self-Made-Women, Ladies, Heldinnen der Identität – und jede hat einen Namen, den man sich merken sollte.

Dass ich hier in diesem Bericht keine Namen nenne, ist ein Prinzip, das ich mir in meiner künstlichen Heimat «Travesta» zurechtgelegt habe. Ich verstehe jede von Euch als ein Geheimnis.

Und dann sitze ich Madame Visage gegenüber, und die Abendsonne fällt mir voll ins Gesicht – Achtung, Blamage! Wie war schon mal das Wort: «Tageslichttauglich.» Madame findet mich aber «ein gutes Mädchen», ich beginne fluchtartig zu blödeln und ihr gefällt das: «Hej, Du bist ja echt spielerisch drauf!»

Wart’s nur ab, Madame Visage, gleich kommt …

… Nellys Slam!
Ich klingele mit dem Glas und stelle mich vor die unbekannte Gesellschaft und habe während den folgenden Minuten das doppelte, dreifache Gefühl, dass alles an mir verrutscht. Gottseidank ist da links von mir eine Glastrennwand, an die ich mich lehnen kann, und das sieht dann irgendwie entspannt aus …
Churz und uf d’Schnelli, schtelli
mi vor:
Ich bi d’Nelly.
Achtung: Ich bin e-n-Intellektuelli!
E-n-Artifizielli!
E Bi-, Tri-, Trans-, Trul-lala-Kulturelli!
Doch au e Reelli.
Und sicher au e Rebelli-
-schi! – Und sicher kei Perfektuelli.
Bin halt e-n-experimentelli Nelly.
Bin e pBaschtleti, aber kei Belaschteti.
D’Nelly läbt uf ere Bouschtell, und weiss: s Läbe, das het es Gfäll.
Und ich fall, wenn Du mir gfallsch, Dir au gern mit de Tür i s Huus!
Doch kei Angscht: Bin e kei Krimi-Nelly.
Bin im Alltag dusse, Dütschlehr-Er, für Usländer-Inne.
De Dütschlehr-Er aber isch ganz ohni –inne – bin nid g’outet.
Ehnder Astronaut-In, bin- i, wiit dusse vom Alltag, im All vo de Gschlächter.

[…]
Ich bin gebore
Us em Schuum
vom Traveschta See.
„Am Traveschta-See / Ha-n-i di s’erschte Mol gseh – …“
De Schuum isch en Wörter-Schuum, und ich bin e Sexpliziti, wenn ich schwümm i dem See – … … – doch es sind jo nur Wörter – oder? – und es bitzeli Bilder, wo mir eus mached.
Und d’Frog isch jo dert: Was begehr i, was bliibt mir verwehrt?
Und wenn verwehr ich, – grad umgekehrt -, de oder die, wo mich begehrt?

[…]
Bin nid Dev. Bin nid Chef. Han Reschpäkt vor allem, wo Liide schafft. Bin e-n-Empathischi, säit me. Doch, Achtung, bin au e Dramatischi – Bin aber kei Quäli-Nelly.
Bin i de Seel e Helli,
fall nach em Tod nid i d’Höll,
bin u de Suech nach em Quell,
wo halt villicht kein „Lui“ isch, sondern e-n-„Elle“.

[…]
Am Aafang sind’s Heels gsi,
doch plötzli sind’s Gfühl gsi.
D Schlange vom Paradies het mi i s Ferseli pbisse, und ganz süess schüsst jetzt s Gift vo de Füess,
i mir uuf, und über mich use,
bis durt d’Decki schüsst das Gift,
wie-n-en Lift, ganz höch in Himmel fahrt das, i s All, zwüsched all
Eu
wunderbari
Gender-Sternli.

[…]
Ich chumm jo eigentlich vom Theater
und wächsle gern d’Chleider, d’Hoorfarb, d’Bruschtgrössi und d’Art vom Orgasmus, bin jedes Mol wieder neu – und bliib mer grad do demit treu.
D Wält isch e Bühni und das mit Adam und Eva und mit de Schlange-n-es Spiel. Und d’Ängel flüget, und chönnd nid falle.
Und s Chätzli het Chralle.
[…]
E Schwöschter het mer mol gseit, wo-n-i plötzli Angscht vor mir übercho han:
Lo di nur vo niemertem ine zieh.

Zieh … – Zoge-n-am Boge … – Und unterdesse ha-n-i mi so erzoge, dass i ganz sälber gumpe-n-, …

… – in See – …
vo de Wörter, de Ängscht, und de Gschpängscht, und de Glüscht, und de Sexplizitheite, und de fehlende Brüscht …
[…]
Wenn d’Wörter zäme flüget und vöglet und Liebi machet,
bis es krachet, denn lachet d’Nelly:
D Grammatik isch für sie au Erotik,
und ihri Wörter tüend flirte und surfe, uf em Traveschta-See.

[…]
s isch mer alles ei Ding,
öb i lach oder sing!
Ha-n-es Herzeli wie-n-es Vögeli, durum liebe-n-i so ring.

[…]
Und au ich möcht flüüge, hüt zobig,
und hüpfe-n-und wandere
Vo dr eint zur Andere,
und eu bewundere
[…]
Let’s do
some L-B-G-T-Q-Barbecue!
Barbie. Oh, Barbie.
Barbie Q, I love you.
The way you walk, the way you talk,
I’m so irresistably shocked – let’s rock!
[…]
Und wenn Ihr jetzt froget, was die Nelly verzelli, was si welli, de säg i: Ich will eu gfalle.
S muess aber, natürli, nid sii.
S Läbe-n-isch jo au so
schnell verbii.

Applaus.
Danke.
Das war unerwartet, ich weiss.

«Unbekannte Gesellschaft», hab ich gesagt, doch eigentlich ist zu fragen, was für eine Gesellschaft denn meine künstliche Heimat «Travesta» ist – und ob GWHF nicht eine realere Heimat werden könnte.

Oh, je, und jetzt müsste frau auch noch Hunger haben – …

…- jo, was bschtelli, so als Nelly? – Dieses Kokos-Zitronengras-Süppchen mit Crevetten wird’s wohl tun.

Und diese sexy Perücken-Locken im Gesicht machen es nicht einfach, Suppe zu löffeln, werde wohl bei «Wish» noch ein paar Haarspängeli bestellen. Madame Visage zeigt mir, wie ich die Locken hinter die Ohren streichen kann, ohne dass gleich die Perückennaht sichtbar wird.

Eineinhalb Stunden später, als dann endlich der Hunger kommt, mach ich den Fehler, noch einen Bananen-Split einzuwerfen. Dem wird die teuerste Bestellung folgen, ein Grappa, zum Verdauen.

Kurz später dann draussen, bei den Raucher*innen in der wunderbar sinnlichen Abendluft: Wir besichtigen die heteronormative Schweizer Gesellschaft, die an den Tischchen sitzt, und die, ganz diskret, auch uns besichtigt. («Hampi! Lueg jetzt wider do ane!»)

Fast mit allen hab ich geredet, ausser mit einer, die mir abweisend schien, und zurückgezogen – doch genau die sorgt heute Abend noch für eine Überraschung: Kommt, als ich mich verabschiede, mit so einem warmen Kompliment auf mich zu, dass mir das Herzchen hüpft.

Eine freundliche ältere Schwester, die Weltmeisterin im Erzählen von Witzen ist und in derselben Region wohnt, chauffiert mich nach Hause, und kurz stelle ich mir vor, dass wir auf der Autobahn in eine Auffahr-Kollision geraten und, so phantastisch aufgemacht wie wir sind, in der Notfall- Aufnahme landen …

Aber nein, sie bringt mich heil vor die Haustür: Und jetzt steht Nelly das erste Mal vor ihrem eigenen Haus. Kommt das erste Mal zu sich nach Hause. Willkommen.

Ich schaue in den Spiegel, und ich finde mich – … – ja!
«Gefällt mir». «Schmeckt mir.» Und ich glaube, mein ständig verrutschendes Outfit stand mir. Und diese neue, reale Gesellschaft: Passt mir.
Nelly

In Zeiten von Unsicherheiten

Bericht GWHF / Daniela Cross, 29.10.2020

 

Überall und tagtäglich sind wir betroffen – die Pandemie führt mit starker Hand, beeinflusst mehr als gewohnt alle Lebensfacetten. Auch deshalb – so meine Annahme – liegt es Monate her, seit hier im Forum der GWHF-Girls ein Erlebnisbericht ins Netz gestellt wurde. Ich lese die Berichte immer gern und sehr aufmerksam. Da fühle ich mich oft verstanden und es führt vor die Augen, dass ich mit all meinen Themen rund um mein Frausein nicht allein bin. Es hilft zu verstehen – es gibt Einblicke in andere Lebensgeschichten – ich schätze soche Reflektionen.
Die Mädels haben sich im Rahmen der Möglichkeiten und Einschränkungen zwar getroffen, mit weniger Teilnehmenden, und ich kann mir gut vorstellen, dass damit auch die Lust sich zu präsentieren, sich mitzuteilen und aus dem Leben zu berichten, verständlich kleiner geworden ist.

Und doch – sind es nicht gerade auch diese Berichte, die solche Foren lebendig halten und sich neuen Interessierten erschliessen? Dank eines solchen Berichtes habe auch ich nach Wangen gefunden. Deshalb schreibe ich jetzt ein weiteres mal – nach 8 Monaten Unterbruch – jetzt aber etwas aus dem Leben seit März – ein Lebenszeichen in der Zeit der Pandemie.

Keine Sorge – ich werde bewusst kein politisches Statement abgeben und schon gar nicht all die Massnahmen gegen den Virus kommentieren. So lange Hochbetitelte, Promovierte und Gesundheitsfachleute dermassen kontrovers die Lage beurteilen, werde ich mir nicht anmassen, mein Unwissen auch als Wissen einzubringen.

Erst schleichend ab dem neuen Jahr, dann abrupt hat meine Bewegungsfreiheit ein Korsett bekommen, auch ich musste mich an neuen Leitplanken orientieren. Ab und zu hat mir das den Atem genommen – die Vorstellung was alles sein könnte, war oft unerträglich. Ja, geweint habe ich auch, leise nach innen, mehr als einmal. Aber immer besser konnte ich das Korsett als leichtes Kleid annehemen – ab und wann habe ich das verordnete Korsett auch touchiert, gedehnt, ganz selten jedoch ausgezogen. Mental – ein auf und ab – Kopf und Herz oft nicht zusammen – so habe ich mich dann zurück genommen, zwei Gänge zurück geschaltet, wie man so sagt.

Und doch ist es mir dann gelungen, einen guten Weg zu finden. Eher mehr als gewohnt bin ich en femme raus – in Landschaften und in Städte, an Seen und Plätze. Jetzt halt vermehrt allein – ich habe nicht mehr zu Treffen abgemacht – ich bin einfach für mich los und habe so auch ganz viel für mein psychisches Wohlbefinden tun können.

Und es geht auch in diesen Zeiten. Meine Touren habe ich ausgedehnt und konnte so viele sonnige Momente und Tage erleben. Meine Bilder zeigen das – im Blumenkleidchen in Thun an der Aare und im Lederjupe in einer meiner Ausgangsmeilen in Zürich – das alles in der Zeit der Pandemie, eingeschränkt zwar aber halt en femme.

Das sich zurück nehmen habe ich rückblickend als positiv erlebt – sich etwas mehr zu erden, nicht jedem Anlass und Ausverkauf hinterher zu stöckeln – die Feierabendapéros auszulassen oder dann nur mit mir allein anzustossen – lieber in Museen anderen Interessen nachzugehen, und und. Wieso nicht wieder mal die Staffelei aus dem Keller holen? Analoge Fotographie – einst ein grosses Thema das mich sehr fasziniert hat – ist wieder auf dem Tisch – zumindest meine Kamera.
Auf jeden Fall habe ich etwas ausgemistet – mich von ein paar unnützlichen Dingen verabschiedet. Selbst aus zwei Chatforen habe ich mich abgeseilt. Das ist eine gute Erfahrung – und schenkt viel Zeit für anderes.
Es hat auch geholfen, die Eigenwahrnehmung zu hinterfragen, zu schärfen und zu korrigieren. Die Eigensicht und die Sicht von anderen sind oft ja nicht im Einklang – darum schadet es nicht, in den eigenen Spiegel zu schauen (nicht nur beim Auftrag des Lidschattens).
Trotz Korsett – ich fühle mich heute wieder freier – kann ich mit all den Massnahmen selbstverständlicher umgehen. Selbst die Maske vor den gefärbten Lippen mindert das Vergnügen wenig.

Und – ich habe eine neue Erkenntnis gewonnen. Diese möchte ich jetzt vor allem jenen Mädels erzählen, die sich per se nicht getrauen, sich hübsch zu machen und nach Draussen zu gehen.

Die Maske maskiert – die Maske nimmt dem Gesicht die letzten männlichen Attribute, schleift kantige Kins weg und deckt Nasen ab. Niemand, aber auch niemand wird euch erkennen – ich habe das bewusst auf die Probe gestellt. Unter Menschen die mich gut kennen habe ich mich begeben, Augenkontakte sind geflossen, Männerblicke habe ich höchstens an meinen Beinen und knapp darüber gespürt – keine fragenden Blicke, keine erstaunten Gesichter. Von der Cousine bis zu Arbeitskollegen – ich habe das Experimentierfeld breit abgesteckt.
Es funktioniert! Mir hat auch eine Freundin berichtet, die jetzt das erste mal mit Maske in einen Schuhladen ging, dass das prima gelaufen ist. Ich habe mich für die Lady richtig gefreut.
Also Mädels – jetzt geht raus – gönnt euch diese neue Freiheit. Ihr werdet vor Freude singen, eure Augen werden strahlen, wässrig vor berührender Glückseligkeit.
Und Morgen, im nächsten Jahr? Ich kann nicht Kaffeesatz lesen – und wenn ich es könnte, ich weiss nicht, ob ich alles schon jetzt wissen möchte. Volatil ist das Leben auch ohne die Pandemie geworden. Mit Unsicherheiten müssen wir leben lernen. Mit immer komplexeren Zusammenhängen, die wir oft nicht auf Anhieb wenn überhaupt verstehen, umgehen können – das wird uns in Zukunft begleiten und kaum mehr loslassen. Anspruchsvoll – aber auch spannend!

Um so mehr ist es wichtig – für mich – mein Leben glücklich zu leben – jetzt und hier – nicht irgendwann und irgendwo. Etwas mehr analog, weniger digital – oder real und nicht virtuell.

Geht auf die Strasse Frauen – beansprucht Raum und Zeit für euch – es hat Platz für uns!

Bleibt gesund – herzlich, Daniela

Bericht von Daniela

Liebe Lesende
Wieso ein Bericht aus meiner Tastatur? Nicht, weil ich gern im Fokus stehen möchte – obwohl es mir ja schon schmeichelt, wenn Augenpaare an mir heften bleiben 😉 – ich schreibe, weil ich am letzten Girltreffen in Wangen an der Aare zum zweiten Mal innert zwei Jahren auch physisch anwesend war. Also nicht als Stammgästin – aber immer interessiert daran, was die GWHF-Gruppe alles auf die Beine stellt.
Hier mal ein grosses Dankeschön für das tolle Engagement – wir Mädels profitieren doch alle davon.
Schreiben tue ich auch, um vielleicht Mädels anzusprechen, die sich nicht getrauen, solche Anlässe zu besuchen, nach Draussen unter Menschen zugehen, en Femme einfach glücklich zu sein. Wenn ich mit meinen Zeilen etwas beitragen kann, dann ist Zweck dieses Berichtes mehr als erfüllt.
Und ich schreibe, weil gerade jetzt in unserer schwierigen Zeit – der Zeit mit Distanzhalten, sich zurück nehmen, mit Ängsten und Unsicherheiten umzugehen – es doch auch sonnige Momente gibt, ich mein sonniges Gemüt teilen möchte.
Zu meinem zweiten Anlass ist zu sagen, dass ich nun ohne Herzflattern in die Hotellobby gestöckelt bin, schon gestylt und mit Freude im Herzen angekommen bin. Ich war schon den ganzen Nachmittag unterwegs und gönnte mir nach dem Mittagessen bei einer Fachfrau in Luzern noch ein einfaches Make up – es war schön, mal nicht selber vor dem Spiegel zu sein, sich verwöhnen zu lassen.
Das Eintreffen der Frauen in der Lobby – tja, so wie es sein musste – mit Distanz und ohne Händeschütteln mit Wangenküsschen – wir haben uns da richtig verhalten. Bravo – auch an die Chefin des Kernteams – alles gut gemanagt! Und erwartungsgemäss haben sich da einige wieder vom Anlass abgemeldet.
Nach dem Apéro suchten wir uns dann einen Tisch – und mein Platz an einem Tischende war prima gelegen, es war spannend – vis à vis eine bildschöne Frau, neben mir eine Transfrau, die die letzten Schritte zur OP schon eingeleitet hat. Ich habe mich mit vielen gut unterhalten – auch lachende Gesichter, trotz der etwas gedämpfter Stimmung, gab’s zu sehen. Es gab viel Gesprächsstoff – Dankeschön dafür.
Infolge der Distanzwahrung wurde dann wenig die Plätze getauscht, so konnte ich nicht mit allen in Kontakt kommen. Schade – aber wohl besser so.
Auch durfte ich eine mir lieb gewordene Freundin begrüssen – am liebsten hätte ich sie ganz fest beärmelt. So oder so habe ich mich gefreut sie zu sehen – ein paar Takte zu schwatzen, wieder mal in die Augen zu sehen, die Stimme zu hören. Es hilft immer, wenn ich in andere Lebensgeschichten tauchen darf – um auch zu verstehen, welches Gen uns antreibt, wo Ängste sind, wo Freude aufkommt – und und und.
Ein kleines Fotoshooting zum Abschluss – wie ich mich doch gefreut habe. Hoffotograf Stephan hatte ja alle Hände voll zu tun – ich war da nicht in der Gruppe der Fotogenen – umso mehr freute ich mich am fotografischen Geschick der Frau am Tisch vis à vis, die mich in vielen Posen auf meinem Phone festgehalten hat. Etwas für mein Poesiealbumfreu freu!
Ich freue mich auf einer der nächsten Anlässe – wann auch immer. Mein nächster Event ist schon angedacht und reserviert – in Bern im Studio von Stephan – vielleicht mit der neue Sommerkollektion ;-).
Jetzt gern noch ein paar Zeilen zu all den Frauen, die sich nicht trauen. Ich möchte euch ermuntern, geht raus, aus dem abgeschlossenen Zimmer unter Menschen, gönnt euch Kuchen und Kaffee in Bistros, gönnt euch Shoppingtouren, Spaziergänge an Ufern und in Städten – Museen und Ausstellungen – es tut nur gut. Einverstanden, viel viel Mut braucht es am Anfang – aber nur am Anfang – es wird Schritt für Schritt wie selbstverständlich, zwar immer mit etwas Herzklopfen, aber das ist ganz was anderes – das gehört doch dazu. Auch Nichtgeoutete – geht raus, macht euch hübsch und geniesst es Frau zu sein – einfach glücklich zu sein.
Wieso ich das sage? Wisst ihr – seit dem Tag vor fast 3 Jahren, als ich mich durchgerungen habe, nach Draussen zu gehen – die dunklen Zimmer und Nischen zu verlassen – habe ich angefangen zu blühen. Es hat mich bestärkt im Sein und Tun – mich motiviert an mir persönlich zu arbeiten, mich auch äusserlich zu optimieren. Und heute gehe ich in meiner eigenen Stadt aus – tagsüber wie auch am Abend. Und meine Erfahrungen mit den Mitmenschen – die sind ausschliesslich nur gut – ich werde überall sehr aufmerksam, schon fast bevorzugt, bedient. Meinem Lächeln wird immer mit einem Lächeln begegnet und in meinem Stammbistro kennt man inzwischen nicht nur die Daniela – nein, auch was sie gern und regelmässig bestellt – da bin ich als Gästin immer willkommen und so oft mit tollen Menschen in Kontakt. Daniela ist da und dann nie einsam – das war früher nicht so – heute als Daniela glücklich bis in die Faserspitzen – klar es gibt sie, die Ausnahmetage, die Tage mit feuchten Augen – aber immer weniger.
Ich glaube fest daran, dass wir nach dieser schrecklichen Pandemie wieder zusammen finden – eine gesunde Natur umso mehr schätzen und vielleicht dem Leben etwas mehr Substanz abgewinnen als bisher – wer weiss, vielleicht auch anders priorisieren – Lebensinhalte und Gewohnheiten verändern – es wird sich viel verändern. Panta rehi – das sagten schon griechische Philosophen – darum wissen wir eigentlich ja alle, „nur die Veränderung hat Bestand“. Nehmen wir die Transformationen an!
Natürlich – es ist einfach zu sagen – geht raus. Ich haderte viele Jahre damit. Wie auch immer euer Weg aussieht – ob nur in den eigenen Wänden oder Draussen – das ist eigentlich egal – geht den Weg einfach mit dem ganzen Herzen. Auch diese Weisheit ist nicht von mir, das sagte schon Konfuzius!
In diesem Sinne wünsche ich euch Mädels viel Gesundheit – gute Wege mit dem Herzen – und wer weiss, auf bald.
Herzlich, Daniela

FOTOSHOOTING & GWHF





Fotoshooting bei Stephan im Studio in Bern

Unser allseits beliebter Haus- und Hoffotograf Stephan bietet seit kurzem ein Shooting in einem professionell ausgestatteten Fotostudio in Bern. Nachdem ich das erfahren habe und nach Neujahr noch einige Tage zur freien Verfügung hatte, meldete ich mich bei ihm per Mail und fragte ob er Zeit für ein Shooting hätte. Ich wollte sowieso wieder einmal von Zürich zum GWHF Meeting und so kam es mir sehr gelegen beides zu verbinden.

Eigentlich wollte ich mich ja in Ruhe vorbereiten und erst am Nachmittag nach Bern zu Stephan fahren. Doch es kam wie oft anders, da das Studio am Nachmittag besetzt war, mussten wir leider den Termin nach vorne verschieben, das heisst wir mussten bereits um 11.30 Uhr im Studio sein.

Also habe ich mal um 11 Uhr abgemacht, was aber bedingte, dass ich mit Packen, Schminken und der Hinfahrt doch viel Vorlauf brauchte, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Zum Glück gab es während den ersten Tagen im Januar nicht so viel Verkehr auf der Autobahn und kam nur mit einer kleinen Verspätung an. Zusammen fuhren wir ins Studio. Natürlich musste ich einige Kleider mitschleppen und hatte deshalb einen grossen Koffer dabei, schliesslich wollte ich ja einige Outfits ausprobieren. Der Wunsch war schon sehr lange da, mal professionelle Bilder zu haben. Selfies sind ja gut und recht, aber es geht nichts über ein gut ausgestattetes Studio und einen verständnisvollen Fotografen.

Kurz noch vor den Schminkspiegel und schon ging‘s los: Eins, zwei, drei und die grossen Lampen blitzen, während ich mich bewege, einige Posen ausprobiere, schiesst Stephan Bild um Bild. Am Anfang noch etwas verkrampft, löst sich die Anspannung bald und weicht der Freude. Ich merke die Chemie zwischen Fotograf und Model stimmt und ich fühle mich zunehmend wohler. Dann mal Fotos mit Requisite, ein Stuhl, ein Hocker, alles stimmt und spielt sich in einer entspannten Atmosphäre ab.

Ohne dass wir es merken sind schon weit über hundert Bilder im Kasten. Nun wurde es aber Zeit für einen Wechsel der Garderobe. Raus aus dem Kleid und hinein in ein neues, Schliesslich will die Zeit, es sind insgesamt 2 Stunden zur Verfügung auch genutzt sein. Mein geliebtes Rosenkleid mit Petticoat. Ich freue mich schon auf den Frühling und Sommer, wenn ich es ausführen darf. Habe meine Leidenschaft für 50ties Kleider erst vor kurzem entdeckt und liebe es diesen Vintage Stil zu tragen. Und genau das macht es auch aus: In Kleidern in denen du dich wohl fühlst hast Du eine bessere Ausstrahlung und kannst deine Freude auch ganz unvermittelt zeigen, somit werden die Fotos viel natürlicher und wirken weniger gestellt. Da darf dann auch mal das Strumpfband hervor blitzen, nicht?

Nach zwei weiteren Outfits in diesem Stil und über 600 Fotos beendeten wir die Session. Wir beide, der Fotograf und sein Model, waren etwas geschafft und brauchten dringend eine Pause. Es war ein tolles Erlebnis mit all den schönen Fotos. Hervorragend war übrigens die Ausstattung mit zwei Schminkplätzen, insgesamt zwei Räumen für ein Shooting, davon einer mit Sofa und einem weichen Sessel. Garderobe und WC waren sehr sauber und während des Shootings ist das Studio für weitere Besucher geschlossen, sodass man nicht gestört wird.

Da wir mit Sandra abgemacht haben, fuhren wir nach dem Shooting gleich von Bern nach Solothurn und hatten noch Zeit für einen Kaffee. Ach ja etwas Hunger habe ich auch noch bekommen nach all den Anstrengungen und dem frühen Aufbrechen von Zürich nach Bern. Gut fanden wir beide noch einen netten Platz im voll besetzten Restaurant. Zusammen mit Sandra nahmen wir später noch einen Aperitiv, nachdem Stephan noch weitere Aufnahmen von uns zwei Hübschen vor dem Restaurant machte. Nun hiess es jedoch auf nach Wangen an der Aare. Anscheinend hatten viele Girls den ersten Freitag im Jahr dazu genutzt am GWHF Treffen teilzunehmen. Über 30 Girls, WOW! Ein dichtes Gedränge im Empfangsbereich des Hotels. Die Gäste im Al Ponte haben sich bereits an die schönen Damen beim Apero gewöhnt, doch ein Hingucker sind wir allemal, und mussten sich an uns vorbei schlängeln. Es war wirklich schön so viele bekannte Gesichter wieder zu sehen und wir all hatten in der Folge einen vergnüglichen Abend.

Zurück in Zürich am Samstag, ich übernachte gerne dort im Hotel und habe somit keinen Stress nachts zurückzufahren, habe ich die Bilder zum ersten Mal richtig angeschaut. Es war eine riesige Freude über die gute Ausbeute. Bei der Durchsicht habe ich so viele gute Bilder gesehen, dass ich richtig die Qual der Wahl hatte. Soll ich dieses oder jenes Bild nehmen? Ach, es waren unglaublich wieviel gute Bilder dabei waren. Jetzt ging‘s zu Hause ans aufarbeiten, die Fotos so zu bearbeiten, dass sie auf versch. Plattformen wie FB oder andere hoch geladen werden können.

Mein lieber Stephan, ich danke Dir von ganzem Herzen für dein gekonntes Shooting, du hast mir einen riesigen Wunsch erfüllt und meine Vorstellungen sogar weit übertroffen. Nun, falls ich einige von Euch gluschtig gemacht habe, fragt doch einfach Stephan nach einem Temin. Natürlich kostet das auch etwas, denn gratis ist das ganze Erlebnis nicht. Schliesslich muss ja die Miete des Studios und Stephans Aufwand auch bezahlt werden. Es ist nur gut und recht, dass der Fotograf etwas erhält, auch wenn er das ebenso aus Freude macht. Günstiger als beim professionellen Fotografen ist das allemal und es ist von grossem Vorteil, dass ihr den Fotografen bereits kennt und offen ist für vielfältige Wünsche.

Los Mädels – Die Fee erfüllt Euch einen Fotowunsch!

Zum Schluss noch ein gaaaaaaaaanz groooooooosser Dank und Kuss an unseren lieben Stephan.

Claudia us Züüüüüüüüüüüüüri

Das Oktoberfest hatte das Monatstreffen fest in der Hand

Es war an einem regnerischen mit Wolken verhangener Samstag im Oktober, als GWHF Frauen sich mehrere Stunden vor die Spiegeln stellten und nach passenden Klamotten wühlten. Sie wollten für das GWHF Monatstreffen ihr Erscheinungsbild ändern und da will Frau nichts dem Zufall überlassen.
Für die Damen bedeutete es viel Vorbereitungszeit: Dirndl aussuchen, Mieder schnüren, Zöpfe flechten, Make-up auflegen und die Nägel mit ungewöhnlichem Nagellack lackieren.
Die feschen Dirndl sieht man beim GWHF schon seit einigen Jahren. Es zu tragen ist schon beinahe Pflicht geworden – ob frech oder ganz traditionell. Andere verweigerten sich dem Dirndl, stylten sich einfach, dass es eine gute Figur macht, recht easy.

Ich will aufbrechen, neue Ziele setzen, neue Wege gehen, neue Erfahrungen machen, mich neu kennen lernen.

Als ich in Wangen ankam waren schon viele Frauen im Foyer beim Apéro, auch neue waren bereits anwesend. Das Restaurant war ausgebucht, nur gut dass wir reserviert haben. Doodle-Anmeldung macht doch Sinn! Schliesslich waren es 32 Leute die gekommen waren.
Nach kurzer Wartezeit, und vermutlich grossem Stress in der Küche kam Bewegung auf. Die Speisen wurden serviert. Das wäre eigentlich keine grosse Sache gewesen, hätten alle noch gewusst was sie bestellten. Während dem Essen, welches nicht über alle Zweifel erhaben war, wurde die Stimmung heiter und die Diskussionen nahmen Fahrt auf. Die Ersteilnehmerinnen haben nach Antworten auf ihre Fragen gesucht.
Bevor Stephans Cam für die Fotosechen mit den Dirndl Frauen startklar war, wollten sie sich noch aufhübschen. Mit einem Sammelsurium von Schminkzeug verbesserten sie den Make- up Look, sorgten für mehr Frische und Ausstrahlung. Mit Smiley face und Duftwolke stöckelten sie danach zur Fotosechen.
Die Mini/Midi-Frauen mussten sich hinten anstellen. Es war kein Platz mehr im WC. Die voluminösen Dirndl nahmen viel Raum in Anspruch.

Wenn wir lange Zeit auf alle hören, braucht es viel,
bis wir uns wieder finden, mutig werden, zu uns ja und ohne Schuldgefühle nein sagen, wenn es für uns nicht stimmt.

Mit den Fotosechen erfreute uns Stephan mit vielen Föteli, es war ein high light. Die Föteli deckten auch unsere/meine Schwachstellen auf. Ich glaube aber, dass wir sein dürfen wie wir sind.
Früher als üblich verabschiedeten sich die Dirndl Frauen. Sie wollten beim Oktoberfest in Bern schunkeln und Masskrug stemmen. Die Frauen ohne Stemmtraining blieben im Alponte, wo sie an der Bar bis Mitternacht über Gott und die Welt diskutierten. Kühle Biere mit schönen Schaumkronen sorgten für Erfrischung. Doch irgendwann war für mich genug, der Nachhauseweg und abschminken dauern.
Also bretterte ich mit 180 Sachen über die Autobahn, drängelte alles zur Seite, ratzfatz war ich zu Hause.
Rita

Big Block, Muscle Cars und Pin up Girls

Route 66 2019

Wenn die beiden Missen mit Blutgruppe Diesel und Herzfrequenz Rock’n’roll unterwegs sind ist es zu Big Blocks, Muscle Cars, Fieseler Storch, Pin up Girls, Burleseque, und zum Lädele meist nicht mehr weit. So war es auch am 2. September bei der Route 66 Old Car Festival in Aarburg. Kaum angekommen wurde uns schnell bewusst, wir sind in der Burlesque Scene etabliert, wir gehören dazu. Viele Leute kennen uns, sie winken, rufen und freuen sich wenn sie uns wieder antreffen. Ohne Föteli geht es dann meist nicht.
Es war einiges los. Zum Beispiel mit den Old Car Aussteller Fachsimpeln. Sie schauten uns ungläubig an. Unser Fachwissen erstaunte sie. Von wegen Frauen und Technik ……… Sie mussten umlernen.
Auch bei der Wahl vom Pin up Girl waren wir mitendrinn unten den kritische Zuschauerinnen. Die Fötelis zusammen mit der Gewinnerin freuten uns sehr.
Das Wetter war grandios, mit über 35 Grad aber zu heiss. Das grosse Ausstellungsgelände forderte nach fast drei Stunden ihren Tribut. Hitzestau! Um schlimmeres zu verhindern musste ich die Tarnkappe belüften, hätte sie am liebsten weggeworfen. Auch Nicole hatte ihre liebe Mühe mit der Hitze. Alles ging aber gut auch die Schminke blieb am gewünschten Ort. Beim gemütlichen Nachtessen direkt an der Aare, bei abtauchender Sonne, kühlten wir uns langsam auf Normaltemperatur ab.
Am Abend wechselten wir die Strassenseite, über den Kulturgraben, zum Riverside Openair, eine ganz andere Welt. Die Mädchen tragen Bikinis und Hotpants und die Jungs Tanktops mit Sonnenbrille, ausgerüstet mit Wasserpistolen und Fächern. Ich kam mir ziemlich alt vor.
Auf dem Grossbildschirm verfolgten wir die Party. Die Stimmung hörte sich gut an. Die Musik war allerdings nicht so meins. Nicole sagte das sei House. Nach 6 Stunden streikten unsere Füsse. Nach hause nach hause wollen wir noch nicht. Also machten wir uns noch auf den Weg zum Fressbalken, für den obligaten Schlummerdruck.
Rita

Kerosin in der Luft

Bei der Eröffnung des neuen Flieger- und Fahrzeugmuseums in Altenrhein wollten wir dabei sein. Der Andrang war enorm. Mit tausenden von Besucher schlenderten wir am Sonntag durch die Hallen des neuen Museums und bestaunten dabei historische Flugzeuge, edle Oldtimer und den berühmten Fieseler Storch. «Durch sein spektakulärer Einsatz beim Dakotaabsturz 1940 auf dem Gauligletscher wurde der Beginn der alpinen Luftrettung in der Schweiz markiert».
Für Unterhaltung sorgten Flugshows. Wenn Hunter und Vampire in Formation über das Flugplatzgelände donnern, dabei die Flügel sich beinahe zu berühren scheinen, dann ist das Musik in unseren Ohren. Gegner vom Fluglärm fanden das Spektakel hingegen alles andere als notwendig. Viele Autos und Flugzeuge aus dem Museum waren auf den Pisten in Aktion zu sehen. Hunter- und Vampire-Jets, der Stearman-Doppeldecker, das Trainingsflugzeug T-6, ein Ferrari GTO, ein Jaguar E-Type, ein Porsche und ein Rolls-Royce Phantom. Zu Besuch kamen weitere Oldtimer, etwa die DC-3 und Mustang P51. Auch Modellflugvorführungen mit Jet-Modellen standen auf dem Programm. Wir erfreuten uns besonders an den Beschleunigungsfahrten einiger Renn- und Sportwagen. Es war ein sehr schöner, ereignisreicher Tag bei schönstem Wetter. Wer Schatten suchte musste sich in den Hangar verziehen. Aviatik Freaks sind wir keine geworden, wir wollen Big Blocks, Muscle Cars und Pin up Girls.
Rita