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Bericht von Daniela

Liebe Lesende
Wieso ein Bericht aus meiner Tastatur? Nicht, weil ich gern im Fokus stehen möchte – obwohl es mir ja schon schmeichelt, wenn Augenpaare an mir heften bleiben 😉 – ich schreibe, weil ich am letzten Girltreffen in Wangen an der Aare zum zweiten Mal innert zwei Jahren auch physisch anwesend war. Also nicht als Stammgästin – aber immer interessiert daran, was die GWHF-Gruppe alles auf die Beine stellt.
Hier mal ein grosses Dankeschön für das tolle Engagement – wir Mädels profitieren doch alle davon.
Schreiben tue ich auch, um vielleicht Mädels anzusprechen, die sich nicht getrauen, solche Anlässe zu besuchen, nach Draussen unter Menschen zugehen, en Femme einfach glücklich zu sein. Wenn ich mit meinen Zeilen etwas beitragen kann, dann ist Zweck dieses Berichtes mehr als erfüllt.
Und ich schreibe, weil gerade jetzt in unserer schwierigen Zeit – der Zeit mit Distanzhalten, sich zurück nehmen, mit Ängsten und Unsicherheiten umzugehen – es doch auch sonnige Momente gibt, ich mein sonniges Gemüt teilen möchte.
Zu meinem zweiten Anlass ist zu sagen, dass ich nun ohne Herzflattern in die Hotellobby gestöckelt bin, schon gestylt und mit Freude im Herzen angekommen bin. Ich war schon den ganzen Nachmittag unterwegs und gönnte mir nach dem Mittagessen bei einer Fachfrau in Luzern noch ein einfaches Make up – es war schön, mal nicht selber vor dem Spiegel zu sein, sich verwöhnen zu lassen.
Das Eintreffen der Frauen in der Lobby – tja, so wie es sein musste – mit Distanz und ohne Händeschütteln mit Wangenküsschen – wir haben uns da richtig verhalten. Bravo – auch an die Chefin des Kernteams – alles gut gemanagt! Und erwartungsgemäss haben sich da einige wieder vom Anlass abgemeldet.
Nach dem Apéro suchten wir uns dann einen Tisch – und mein Platz an einem Tischende war prima gelegen, es war spannend – vis à vis eine bildschöne Frau, neben mir eine Transfrau, die die letzten Schritte zur OP schon eingeleitet hat. Ich habe mich mit vielen gut unterhalten – auch lachende Gesichter, trotz der etwas gedämpfter Stimmung, gab’s zu sehen. Es gab viel Gesprächsstoff – Dankeschön dafür.
Infolge der Distanzwahrung wurde dann wenig die Plätze getauscht, so konnte ich nicht mit allen in Kontakt kommen. Schade – aber wohl besser so.
Auch durfte ich eine mir lieb gewordene Freundin begrüssen – am liebsten hätte ich sie ganz fest beärmelt. So oder so habe ich mich gefreut sie zu sehen – ein paar Takte zu schwatzen, wieder mal in die Augen zu sehen, die Stimme zu hören. Es hilft immer, wenn ich in andere Lebensgeschichten tauchen darf – um auch zu verstehen, welches Gen uns antreibt, wo Ängste sind, wo Freude aufkommt – und und und.
Ein kleines Fotoshooting zum Abschluss – wie ich mich doch gefreut habe. Hoffotograf Stephan hatte ja alle Hände voll zu tun – ich war da nicht in der Gruppe der Fotogenen – umso mehr freute ich mich am fotografischen Geschick der Frau am Tisch vis à vis, die mich in vielen Posen auf meinem Phone festgehalten hat. Etwas für mein Poesiealbumfreu freu!
Ich freue mich auf einer der nächsten Anlässe – wann auch immer. Mein nächster Event ist schon angedacht und reserviert – in Bern im Studio von Stephan – vielleicht mit der neue Sommerkollektion ;-).
Jetzt gern noch ein paar Zeilen zu all den Frauen, die sich nicht trauen. Ich möchte euch ermuntern, geht raus, aus dem abgeschlossenen Zimmer unter Menschen, gönnt euch Kuchen und Kaffee in Bistros, gönnt euch Shoppingtouren, Spaziergänge an Ufern und in Städten – Museen und Ausstellungen – es tut nur gut. Einverstanden, viel viel Mut braucht es am Anfang – aber nur am Anfang – es wird Schritt für Schritt wie selbstverständlich, zwar immer mit etwas Herzklopfen, aber das ist ganz was anderes – das gehört doch dazu. Auch Nichtgeoutete – geht raus, macht euch hübsch und geniesst es Frau zu sein – einfach glücklich zu sein.
Wieso ich das sage? Wisst ihr – seit dem Tag vor fast 3 Jahren, als ich mich durchgerungen habe, nach Draussen zu gehen – die dunklen Zimmer und Nischen zu verlassen – habe ich angefangen zu blühen. Es hat mich bestärkt im Sein und Tun – mich motiviert an mir persönlich zu arbeiten, mich auch äusserlich zu optimieren. Und heute gehe ich in meiner eigenen Stadt aus – tagsüber wie auch am Abend. Und meine Erfahrungen mit den Mitmenschen – die sind ausschliesslich nur gut – ich werde überall sehr aufmerksam, schon fast bevorzugt, bedient. Meinem Lächeln wird immer mit einem Lächeln begegnet und in meinem Stammbistro kennt man inzwischen nicht nur die Daniela – nein, auch was sie gern und regelmässig bestellt – da bin ich als Gästin immer willkommen und so oft mit tollen Menschen in Kontakt. Daniela ist da und dann nie einsam – das war früher nicht so – heute als Daniela glücklich bis in die Faserspitzen – klar es gibt sie, die Ausnahmetage, die Tage mit feuchten Augen – aber immer weniger.
Ich glaube fest daran, dass wir nach dieser schrecklichen Pandemie wieder zusammen finden – eine gesunde Natur umso mehr schätzen und vielleicht dem Leben etwas mehr Substanz abgewinnen als bisher – wer weiss, vielleicht auch anders priorisieren – Lebensinhalte und Gewohnheiten verändern – es wird sich viel verändern. Panta rehi – das sagten schon griechische Philosophen – darum wissen wir eigentlich ja alle, „nur die Veränderung hat Bestand“. Nehmen wir die Transformationen an!
Natürlich – es ist einfach zu sagen – geht raus. Ich haderte viele Jahre damit. Wie auch immer euer Weg aussieht – ob nur in den eigenen Wänden oder Draussen – das ist eigentlich egal – geht den Weg einfach mit dem ganzen Herzen. Auch diese Weisheit ist nicht von mir, das sagte schon Konfuzius!
In diesem Sinne wünsche ich euch Mädels viel Gesundheit – gute Wege mit dem Herzen – und wer weiss, auf bald.
Herzlich, Daniela

FOTOSHOOTING & GWHF





Fotoshooting bei Stephan im Studio in Bern

Unser allseits beliebter Haus- und Hoffotograf Stephan bietet seit kurzem ein Shooting in einem professionell ausgestatteten Fotostudio in Bern. Nachdem ich das erfahren habe und nach Neujahr noch einige Tage zur freien Verfügung hatte, meldete ich mich bei ihm per Mail und fragte ob er Zeit für ein Shooting hätte. Ich wollte sowieso wieder einmal von Zürich zum GWHF Meeting und so kam es mir sehr gelegen beides zu verbinden.

Eigentlich wollte ich mich ja in Ruhe vorbereiten und erst am Nachmittag nach Bern zu Stephan fahren. Doch es kam wie oft anders, da das Studio am Nachmittag besetzt war, mussten wir leider den Termin nach vorne verschieben, das heisst wir mussten bereits um 11.30 Uhr im Studio sein.

Also habe ich mal um 11 Uhr abgemacht, was aber bedingte, dass ich mit Packen, Schminken und der Hinfahrt doch viel Vorlauf brauchte, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Zum Glück gab es während den ersten Tagen im Januar nicht so viel Verkehr auf der Autobahn und kam nur mit einer kleinen Verspätung an. Zusammen fuhren wir ins Studio. Natürlich musste ich einige Kleider mitschleppen und hatte deshalb einen grossen Koffer dabei, schliesslich wollte ich ja einige Outfits ausprobieren. Der Wunsch war schon sehr lange da, mal professionelle Bilder zu haben. Selfies sind ja gut und recht, aber es geht nichts über ein gut ausgestattetes Studio und einen verständnisvollen Fotografen.

Kurz noch vor den Schminkspiegel und schon ging‘s los: Eins, zwei, drei und die grossen Lampen blitzen, während ich mich bewege, einige Posen ausprobiere, schiesst Stephan Bild um Bild. Am Anfang noch etwas verkrampft, löst sich die Anspannung bald und weicht der Freude. Ich merke die Chemie zwischen Fotograf und Model stimmt und ich fühle mich zunehmend wohler. Dann mal Fotos mit Requisite, ein Stuhl, ein Hocker, alles stimmt und spielt sich in einer entspannten Atmosphäre ab.

Ohne dass wir es merken sind schon weit über hundert Bilder im Kasten. Nun wurde es aber Zeit für einen Wechsel der Garderobe. Raus aus dem Kleid und hinein in ein neues, Schliesslich will die Zeit, es sind insgesamt 2 Stunden zur Verfügung auch genutzt sein. Mein geliebtes Rosenkleid mit Petticoat. Ich freue mich schon auf den Frühling und Sommer, wenn ich es ausführen darf. Habe meine Leidenschaft für 50ties Kleider erst vor kurzem entdeckt und liebe es diesen Vintage Stil zu tragen. Und genau das macht es auch aus: In Kleidern in denen du dich wohl fühlst hast Du eine bessere Ausstrahlung und kannst deine Freude auch ganz unvermittelt zeigen, somit werden die Fotos viel natürlicher und wirken weniger gestellt. Da darf dann auch mal das Strumpfband hervor blitzen, nicht?

Nach zwei weiteren Outfits in diesem Stil und über 600 Fotos beendeten wir die Session. Wir beide, der Fotograf und sein Model, waren etwas geschafft und brauchten dringend eine Pause. Es war ein tolles Erlebnis mit all den schönen Fotos. Hervorragend war übrigens die Ausstattung mit zwei Schminkplätzen, insgesamt zwei Räumen für ein Shooting, davon einer mit Sofa und einem weichen Sessel. Garderobe und WC waren sehr sauber und während des Shootings ist das Studio für weitere Besucher geschlossen, sodass man nicht gestört wird.

Da wir mit Sandra abgemacht haben, fuhren wir nach dem Shooting gleich von Bern nach Solothurn und hatten noch Zeit für einen Kaffee. Ach ja etwas Hunger habe ich auch noch bekommen nach all den Anstrengungen und dem frühen Aufbrechen von Zürich nach Bern. Gut fanden wir beide noch einen netten Platz im voll besetzten Restaurant. Zusammen mit Sandra nahmen wir später noch einen Aperitiv, nachdem Stephan noch weitere Aufnahmen von uns zwei Hübschen vor dem Restaurant machte. Nun hiess es jedoch auf nach Wangen an der Aare. Anscheinend hatten viele Girls den ersten Freitag im Jahr dazu genutzt am GWHF Treffen teilzunehmen. Über 30 Girls, WOW! Ein dichtes Gedränge im Empfangsbereich des Hotels. Die Gäste im Al Ponte haben sich bereits an die schönen Damen beim Apero gewöhnt, doch ein Hingucker sind wir allemal, und mussten sich an uns vorbei schlängeln. Es war wirklich schön so viele bekannte Gesichter wieder zu sehen und wir all hatten in der Folge einen vergnüglichen Abend.

Zurück in Zürich am Samstag, ich übernachte gerne dort im Hotel und habe somit keinen Stress nachts zurückzufahren, habe ich die Bilder zum ersten Mal richtig angeschaut. Es war eine riesige Freude über die gute Ausbeute. Bei der Durchsicht habe ich so viele gute Bilder gesehen, dass ich richtig die Qual der Wahl hatte. Soll ich dieses oder jenes Bild nehmen? Ach, es waren unglaublich wieviel gute Bilder dabei waren. Jetzt ging‘s zu Hause ans aufarbeiten, die Fotos so zu bearbeiten, dass sie auf versch. Plattformen wie FB oder andere hoch geladen werden können.

Mein lieber Stephan, ich danke Dir von ganzem Herzen für dein gekonntes Shooting, du hast mir einen riesigen Wunsch erfüllt und meine Vorstellungen sogar weit übertroffen. Nun, falls ich einige von Euch gluschtig gemacht habe, fragt doch einfach Stephan nach einem Temin. Natürlich kostet das auch etwas, denn gratis ist das ganze Erlebnis nicht. Schliesslich muss ja die Miete des Studios und Stephans Aufwand auch bezahlt werden. Es ist nur gut und recht, dass der Fotograf etwas erhält, auch wenn er das ebenso aus Freude macht. Günstiger als beim professionellen Fotografen ist das allemal und es ist von grossem Vorteil, dass ihr den Fotografen bereits kennt und offen ist für vielfältige Wünsche.

Los Mädels – Die Fee erfüllt Euch einen Fotowunsch!

Zum Schluss noch ein gaaaaaaaaanz groooooooosser Dank und Kuss an unseren lieben Stephan.

Claudia us Züüüüüüüüüüüüüri

Das Oktoberfest hatte das Monatstreffen fest in der Hand

Es war an einem regnerischen mit Wolken verhangener Samstag im Oktober, als GWHF Frauen sich mehrere Stunden vor die Spiegeln stellten und nach passenden Klamotten wühlten. Sie wollten für das GWHF Monatstreffen ihr Erscheinungsbild ändern und da will Frau nichts dem Zufall überlassen.
Für die Damen bedeutete es viel Vorbereitungszeit: Dirndl aussuchen, Mieder schnüren, Zöpfe flechten, Make-up auflegen und die Nägel mit ungewöhnlichem Nagellack lackieren.
Die feschen Dirndl sieht man beim GWHF schon seit einigen Jahren. Es zu tragen ist schon beinahe Pflicht geworden – ob frech oder ganz traditionell. Andere verweigerten sich dem Dirndl, stylten sich einfach, dass es eine gute Figur macht, recht easy.

Ich will aufbrechen, neue Ziele setzen, neue Wege gehen, neue Erfahrungen machen, mich neu kennen lernen.

Als ich in Wangen ankam waren schon viele Frauen im Foyer beim Apéro, auch neue waren bereits anwesend. Das Restaurant war ausgebucht, nur gut dass wir reserviert haben. Doodle-Anmeldung macht doch Sinn! Schliesslich waren es 32 Leute die gekommen waren.
Nach kurzer Wartezeit, und vermutlich grossem Stress in der Küche kam Bewegung auf. Die Speisen wurden serviert. Das wäre eigentlich keine grosse Sache gewesen, hätten alle noch gewusst was sie bestellten. Während dem Essen, welches nicht über alle Zweifel erhaben war, wurde die Stimmung heiter und die Diskussionen nahmen Fahrt auf. Die Ersteilnehmerinnen haben nach Antworten auf ihre Fragen gesucht.
Bevor Stephans Cam für die Fotosechen mit den Dirndl Frauen startklar war, wollten sie sich noch aufhübschen. Mit einem Sammelsurium von Schminkzeug verbesserten sie den Make- up Look, sorgten für mehr Frische und Ausstrahlung. Mit Smiley face und Duftwolke stöckelten sie danach zur Fotosechen.
Die Mini/Midi-Frauen mussten sich hinten anstellen. Es war kein Platz mehr im WC. Die voluminösen Dirndl nahmen viel Raum in Anspruch.

Wenn wir lange Zeit auf alle hören, braucht es viel,
bis wir uns wieder finden, mutig werden, zu uns ja und ohne Schuldgefühle nein sagen, wenn es für uns nicht stimmt.

Mit den Fotosechen erfreute uns Stephan mit vielen Föteli, es war ein high light. Die Föteli deckten auch unsere/meine Schwachstellen auf. Ich glaube aber, dass wir sein dürfen wie wir sind.
Früher als üblich verabschiedeten sich die Dirndl Frauen. Sie wollten beim Oktoberfest in Bern schunkeln und Masskrug stemmen. Die Frauen ohne Stemmtraining blieben im Alponte, wo sie an der Bar bis Mitternacht über Gott und die Welt diskutierten. Kühle Biere mit schönen Schaumkronen sorgten für Erfrischung. Doch irgendwann war für mich genug, der Nachhauseweg und abschminken dauern.
Also bretterte ich mit 180 Sachen über die Autobahn, drängelte alles zur Seite, ratzfatz war ich zu Hause.
Rita

Big Block, Muscle Cars und Pin up Girls

Route 66 2019

Wenn die beiden Missen mit Blutgruppe Diesel und Herzfrequenz Rock’n’roll unterwegs sind ist es zu Big Blocks, Muscle Cars, Fieseler Storch, Pin up Girls, Burleseque, und zum Lädele meist nicht mehr weit. So war es auch am 2. September bei der Route 66 Old Car Festival in Aarburg. Kaum angekommen wurde uns schnell bewusst, wir sind in der Burlesque Scene etabliert, wir gehören dazu. Viele Leute kennen uns, sie winken, rufen und freuen sich wenn sie uns wieder antreffen. Ohne Föteli geht es dann meist nicht.
Es war einiges los. Zum Beispiel mit den Old Car Aussteller Fachsimpeln. Sie schauten uns ungläubig an. Unser Fachwissen erstaunte sie. Von wegen Frauen und Technik ……… Sie mussten umlernen.
Auch bei der Wahl vom Pin up Girl waren wir mitendrinn unten den kritische Zuschauerinnen. Die Fötelis zusammen mit der Gewinnerin freuten uns sehr.
Das Wetter war grandios, mit über 35 Grad aber zu heiss. Das grosse Ausstellungsgelände forderte nach fast drei Stunden ihren Tribut. Hitzestau! Um schlimmeres zu verhindern musste ich die Tarnkappe belüften, hätte sie am liebsten weggeworfen. Auch Nicole hatte ihre liebe Mühe mit der Hitze. Alles ging aber gut auch die Schminke blieb am gewünschten Ort. Beim gemütlichen Nachtessen direkt an der Aare, bei abtauchender Sonne, kühlten wir uns langsam auf Normaltemperatur ab.
Am Abend wechselten wir die Strassenseite, über den Kulturgraben, zum Riverside Openair, eine ganz andere Welt. Die Mädchen tragen Bikinis und Hotpants und die Jungs Tanktops mit Sonnenbrille, ausgerüstet mit Wasserpistolen und Fächern. Ich kam mir ziemlich alt vor.
Auf dem Grossbildschirm verfolgten wir die Party. Die Stimmung hörte sich gut an. Die Musik war allerdings nicht so meins. Nicole sagte das sei House. Nach 6 Stunden streikten unsere Füsse. Nach hause nach hause wollen wir noch nicht. Also machten wir uns noch auf den Weg zum Fressbalken, für den obligaten Schlummerdruck.
Rita

Kerosin in der Luft

Bei der Eröffnung des neuen Flieger- und Fahrzeugmuseums in Altenrhein wollten wir dabei sein. Der Andrang war enorm. Mit tausenden von Besucher schlenderten wir am Sonntag durch die Hallen des neuen Museums und bestaunten dabei historische Flugzeuge, edle Oldtimer und den berühmten Fieseler Storch. «Durch sein spektakulärer Einsatz beim Dakotaabsturz 1940 auf dem Gauligletscher wurde der Beginn der alpinen Luftrettung in der Schweiz markiert».
Für Unterhaltung sorgten Flugshows. Wenn Hunter und Vampire in Formation über das Flugplatzgelände donnern, dabei die Flügel sich beinahe zu berühren scheinen, dann ist das Musik in unseren Ohren. Gegner vom Fluglärm fanden das Spektakel hingegen alles andere als notwendig. Viele Autos und Flugzeuge aus dem Museum waren auf den Pisten in Aktion zu sehen. Hunter- und Vampire-Jets, der Stearman-Doppeldecker, das Trainingsflugzeug T-6, ein Ferrari GTO, ein Jaguar E-Type, ein Porsche und ein Rolls-Royce Phantom. Zu Besuch kamen weitere Oldtimer, etwa die DC-3 und Mustang P51. Auch Modellflugvorführungen mit Jet-Modellen standen auf dem Programm. Wir erfreuten uns besonders an den Beschleunigungsfahrten einiger Renn- und Sportwagen. Es war ein sehr schöner, ereignisreicher Tag bei schönstem Wetter. Wer Schatten suchte musste sich in den Hangar verziehen. Aviatik Freaks sind wir keine geworden, wir wollen Big Blocks, Muscle Cars und Pin up Girls.
Rita

Anekdoten auf dem Weg der Transition

Im Transgender Leben, welches für mich im Jahre 2016 begann erlebte ich neben den unangenehmen auch immer wieder mal lustige Situationen.

Im Fetisch Outfit erwischt
Nach dem Besuch einer Fetisch Veranstaltung, ich lebte als Mann, kehrte ich früh morgens um 03.00 Uhr zurück. Da ich annahm, dass um diese Zeit meine Nachbarn im Tiefschlaf waren verzichtete ich auf die gewohnte Tarnung mit einem Trainingsanzug. Als ich in die Einstellhalle fuhr sah ich nirgends Licht. Also stieg ich in meinem gewagten Outfit die Treppe vom Untergeschoss zu meiner Parterre Wohnung hoch. Auf halber Höhe öffnete sich plötzlich die Lift Türe im unteren Geschoss. Oh weh das war nicht geplant, aus dem Lift stiegen die 11-jährige Tochter und der 13 jährige Sohn meiner Nachbarin. Zielstrebig stieg ich weiter die Treppe hoch ohne mir etwas anmerken zu lassen.

Ein halbes Jahr später erklärte mir die Nachbarin mit einem breiten Lachen, dass Ihre Kinder sich in jener Nacht gewundert hatten, dass um 03.00 Uhr noch eine «Nutte» zum Nachbar (zu mir) kommt. Sie hatten mich in Ihrer Verwunderung nicht erkannt.
Eine unschöne Polizei Kontrolle
Als ich nachts um 03.30 Uhr vom Rathaus Parking Richtung Thun fuhr gab es eine Polizei Kontrolle. Der Beamte leuchtete mit seiner Taschenlampe ins Innere des Wagens und stellte fest da ist jemand der Frauenkleider trug. Sein Kommentar, sie können sitzen bleiben. Er kontrollierte alles genau, sah die Papiere an(lautend auf eine männliche Person), machte einen Alkohol Test und wünschte mir mit einem süffisanten Lächeln eine gute Heimfahrt «Herr xxxx. Für mich war das eine Beleidigung denn ich wurde nicht gefragt wie man mich ansprechen soll. Das süffisante Lächeln verriet mir seine Einstellung zur Gesellschaft.
Es scheint, dass noch nicht alle Personen im Polizei Dienst gewohnt sind mit Transgender Personen um zu gehen.
Eine verwirrte Befragerin
Das Bundesamt für Statistik hat mich für eine Befragung zur Lebensweise ausgesucht. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits Frau und auch der Personenstand war schon seit einem halben Jahr weiblich. Als ich telefonisch kontaktiert wurde und mich mit meinem Geschlechtsnamen meldete sagte mir die Anruferin, dass Sie gerne mit Frau xxxx reden würde. Als ich Ihr sagte «Frau xxx sei am Telefon», fragte Sie mich ob Sie später anrufen soll. Sie meinte wohl ich sei Herr xxx und die Frau sei am anderen Telefon besetzt. Auf meine Erklärung dass ich die Frau xxx sei entschuldigte Sie sich. Die Datenbank wies mich als Herr aus, obwohl ich brieflich als Frau angeschrieben wurde.
Der verflixte Personenstand
Datenbanken sind offenbar für viele amtliche Stellen ein Problem. Trotz Namensänderung schreiben die staatlichen Stellen regelmässig die Anrede:
Herr und Frau Petra xxxxxx
Heidi xxxxxx
Nach der Standesänderung ging es 3 Monate bis auch die staatlichen Stellen erkannt hatten, dass die Anrede nicht dem Geschlechtseintrag entsprach. Ich erwartete die Anrede „Frauen xxxxx“. Doch weit gefehlt, der Computer konnte mit dieser Situation nicht umgehen und liess einfach die Anrede weg. Also warum nicht von Anfang an.
Und das Strassenverkehrsamt
Die Korrespondenz wurde weiterhin mit Herr und Frau adressiert obwohl das Gericht meinen Personenstand schon vor einem halben Jahr auf weiblich geändert hat. Mit einem mail pochte ich bei diesem Amt auf Änderung der Adressierung. Mir wurde mitgeteilt, dass ich einen Antrag stellen muss und eine Kopie des Passes mit der weiblichen Identität beilegen soll. Da zu diesem Zeitpunkt der vorhandene Pass mich als Petra xxxxx, Geschlecht „männlich“ auswies, musste ich einen neuen Pass erstellen lassen. Auf den schriftlichen Antrag verzichtete ich und meldete mich persönlich im Strassenverkehrsamt. Der Beamte sah mich verwundert an und verlangte von mir die Dokument inkl. Führerausweis. Er schaffte es dann doch noch meinen Geschlechtseintrag auf weiblich zu ändern. Als Folge wollte er mit einen neunen Führerausweis ausstellen. Als ich Ihn darauf aufmerksam machte dass dieser keinen Geschlechtseintrag hat nahm er den Führerausweis und drehte ihn mehrfach auf der Suche nach dem Geschlecht. Erstaunt gab er mir den Ausweis zurück.
Ich war stolz, dass ich einem „wichtigen“ Beamten etwas beibringen konnte.
Klassenzusammenkunft
Als ich meinen Welschland Klassenkameraden mitteilte, dass ich meine Identität von Mann zu Frau geändert habe, erhielt ich sehr positive Rückmeldungen. Man war erstaunt, bewunderte meinen Mut und wünschte mir per mail alles Gute. Und man fand, dass der Männerrunde eine Frau gut tut.
Als ich dann im Restaurant eintraf wurde ich freundlich aber etwas reserviert empfangen. Dies merkte ich, weil keine Fragen zu meiner Person kamen. Am langen Tisch wurde ich angewiesen in die Mitte zu sitzen. Als die Mägen zu arbeiten begannen wurde die Situation zunehmen lockerer und die vermuteten Fragen sprudelten auf mich ein.
Da es an diesem Tag regnerisch war hatte ich einen Regenmantel dabei. Selber anziehen konnte ich ihn nicht da viele Hände bemüht waren mir in den Mantel zu helfen.
Dies sind die Vorteile der Frau in einer Männerrunde.
Dies sind ein paar Muster die man bei einer Transition erlebt. Ich bin heute die Frau mit Trans Vergangenheit fühle mich aber in der Community sehr wohl. Sie ,die Community, hat mir gezeigt welche Bereicherung das Leben ist wenn man so leben kann wie man sich fühlt. Darum ist mein Lebensmotto – Ich liebe Menschen -.
Eure Petra

Der Kampf mit sich selbst

Der ständige Kampf gegen meinen inneren Schweinehund hielt mich schon oft ab, irgendetwas zu tun – so auch ein Treffen unter Gleichgesinnten. Es ist dieser magische Moment, wenn die Karten gefallen sind und ein Rückzug nicht mehr in Frage kommt. Ich erinnere mich noch an meine erste Begegnung, das Queerbad. Habe es fest vorgenommen, unterwegs im Tenue „Normalo“ Parkplatz gefunden, mit strammem Schritt ins Restaurant marschiert – die Schritte werden langsamer, ich blicke auf besagten Queertisch. Die Transpersonen wirken freundlich, aufgeschlossen und frei. Noch bevor ich den Tresen erreichte, hielt mich wieder die unsichtbare Wand auf. In Sekunden ging mir alles, wirklich ALLES durch den Kopf. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt professionelle psychologische Hilfe im Anfangsstadium. Selbstversuche als Crossdresser, wenn auch nur heimlich. Ich hatte weder den Mut, als Frau in die Öffentlichkeit zu treten noch andere Transgender kennen zu lernen. Der innere Schweinehund bewog mich zum Rückzug. Vorwürfe und Verzweiflung begleiteten mich noch ein paar Tage.

Beim zweiten Versuch gings schon einfacher, und ich konnte mich gut verständigen – auch wenn ich noch keinen Namen für mein „inneres Geschlecht“ hatte. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen, ich hatte keine Sekunde verschwendet und der Wissensdurst war gestillt. Die letzten Tabus wurden überwunden. Mein erster Feldversuch war eine Motorradfahrt en femme, nur mit Helm. Um meine geheime Identität zu bewahren, zog ich einen Regenschutz (sehr unhandlich, aber effektiv) an und watschelte damit drei Stockwerke runter zur Türe. Meinem Vater entging dies nicht, er fragte mich, was mich beschäftige. Ich wich den Fragen aus. Erst als ein Paket mit Klamotten die letzten Zweifel beseitigte, konnte ich mich ihm anvertrauen. Besser gesagt: er vermutete es und ich bestätigte es ihm. Obwohl er hinter mir steht, ist dieses Thema bei seiner Lebensgefährtin und seinen beiden Brüdern eher tabu. Weshalb ich nach neuen Bekanntschaften Ausschau hielt.


Aus diversen Quellen empfahl man mir GWHF. Da ich allergisch gegen Städte bin, kommt mir Wangen an der Aare gelegen. Es ist schnell gefunden und es ist ein Samstag. Ich plante etwas wenig Zeit ein, um mich zu schminken, denn ich arbeite im Schichtbetrieb und musste am Nachmittag ein paar Stunden schlafen. Wieder diese unsichtbare Wand, die mich davon abhielt, die Terrasse des Restaurants Al Ponte zu betreten. Diese löste sich aber schnell. Inmitten der Terrasse sassen wir auf vier Tische verteilt. Freie Platzwahl und ein grosszügiger Menüplan steigerten das Ambiente. Das Personal ist flink und freundlich. Das Essen vorzüglich zu absolut fairen Preisen. Auch beim zweiten Treffen an einem Freitag war ich dabei. Kein Negativpunkt- na ja, die aus Zürich waren etwas spät dran 😉 Der Chef de Service wusste sogar, was ich im August bestellt hatte. Es war interessant zu sehen, wie viele da waren, die vielleicht an einem Samstag nicht kommen können.

Janna – Die Wut des Sturms

Am Thuner Stadtfest

Nubia traf bei mir um die 18:00 Uhr ein. Nachdem ich ihr noch kurz meine Wohnung gezeigt hatte, machten wir uns auf nach Thun, wo Sabina noch zu uns stossen sollte.
Vom vereinbarten Treffpunkt weg, gingen wir in Richtung des Festgeländes in der Altstadt und bezahlten selbstbewusst an der Eingangskasse das Eintrittsgeld. Dann suchten wir uns ein Restaurant, weil wir alle Hunger hatten. Anschliessend stürzten wie uns in die Festivitäten.
Gegen 23:15 Uhr verabschiedete sich Sabina leider bereits wieder, um den letzten Zug zu erwischen, der sie noch heimbringen konnte. Nubia und ich hingegen verweilten bis nach 2 Uhr nach Mitternacht dort und genossen diesen gelungenen Abend am diesjährigen Thunfest.

Marika

What are you waiting for?

Samstag, 3. August 2019, GWHF Treffen im Al Ponte in Wangen an der Aare, 18.30 Uhr steht in meiner Agenda. Nicht dass ich diesen Termin vergessen würde, ist mir dieser Abend doch viel zu wichtig. Prächtiges Sommerwetter. Zweiter Ausgang für Ellen. Premiere in Wangen hatte sie ja schon im Mai. Ich freue mich wie ein kleines Kind, dem die Eltern den Europa Park in Aussicht stellen. Endlich wieder en femme unterwegs: Leinen los, Anker lichten und Segel hissen! Rasieren, schminken, stylen. Jedes Mal geht es ein bisschen besser und schneller. Der Hunger kommt schliesslich mit dem Appetit. Diesmal habe ich mir sogar künstliche Wimpern selber geklebt (danke Mädels für die vielen lehrreichen Youtube-Tutorials).
Wenn ich zurückblicke, dann bin ich mir reuig, dass ich nicht schon früher mein gefühltes Geschlecht gelebt habe. Jahrelang habe ich meine weibliche Seite regelrecht unterdrückt. Desto mehr bin ich froh, dass Ellen in diesem Jahr die ersten zaghaften Gehversuche in der grossen weiten Welt gemacht hat. «What are you waiting for» singt Nickelback im Autoradio unterwegs. Auf interessante Gespräche und einen ungezwungenen Abend unter gleichgesinnten Menschen. Auf einen unbeschwerten Abend und natürlich feines Essen und Trinken. Wenn ich angekommen bin, sitzen einige Mädels bereits schon in der Gartenterrasse. Wir sitzen draussen. OK, denke ich, mittendrin. Herausforderung angenommen. Wir reden über unsere Erlebnisse und tauschen Erfahrungen aus. Es sind die kleinen und grossen Geschichten, die uns verbinden und stark machen. Die Zeit vergeht wie im Flug, der Abend zieht im Nu vorbei. Schon fast wehmütig betrete ich mein Auto, um wieder ins Zürcher Oberland heimzukehren. Gerne wäre ich noch länger geblieben, doch familiäre Verpflichtungen am Sonntag mahnen zur Heimkehr. Gloria Gaynor singt «I am what I am». Ich drehe das Radio lauter auf. Was bin ich eigentlich? Eigentlich egal. Für den Augenblick zumindest eine glückliche Frau. Unterwegs denke ich zurück an den Abend. Wieder wurden meine Erwartungen mehr als übertroffen. Ich fühlte mich komplett und eins mit mir und der Welt.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen im September und wünsche allen GWHF-Girls einen inspirierenden August. Bis es wieder so weit ist, will Ellen noch einige Punkte von ihrer persönlichen Bucket List abarbeiten. Ich bin schon sehr gespannt, ob ihr das gelingen wird.

Auf diesem Weg möchte ich mich für die Aufnahme in euren Verein wärmstens bedanken. Danke, Stephan, für die tollen Fotos. Girls, ihr seid alle schön, jede auf ihre Weise.

Dank gebührt auch meiner Frau, die mich schlussendlich ermuntert hat, den Schritt in die Öffentlichkeit im Jahr 2019 zu wagen.

Auf bald, eure Ellen

PS. Falls ihr dieses Gedicht noch nicht kennt, zeigt es eurer liebsten Person. Es stammt aus der Feder von Jorge Bucay und ist original in Spanisch geschrieben worden.

Ich will, dass du mir zuhörst, ohne über mich zu urteilen
Ich will, dass Du Deine Meinung sagst, ohne mir Ratschläge zu erteilen Ich will, dass du mir vertraust, ohne etwas zu erwarten
Ich will, dass du mir hilfst, ohne für mich zu entscheiden
Ich will, dass du für mich sorgst, ohne mich zu erdrücken
Ich will, dass du mich siehst, ohne dich in mir zu sehen
Ich will, dass du mich umarmst, ohne mir den Atem zu rauben
Ich will, dass du mir Mut machst, ohne mich zu bedrängen
Ich will, dass du mich hältst, ohne mich festzuhalten
Ich will, dass du mich beschützt, aufrichtig
Ich will, dass du dich näherst, doch nicht als Eindringling
Ich will, dass du all das kennst, was dir an mir missfällt
Dass du es akzeptierst, versuch es nicht zu ändern
Ich will, dass du weisst…..dass du heute auf mich zählen kannst… Bedingungslos.