Bericht von Daniela

Liebe Lesende
Wieso ein Bericht aus meiner Tastatur? Nicht, weil ich gern im Fokus stehen möchte – obwohl es mir ja schon schmeichelt, wenn Augenpaare an mir heften bleiben 😉 – ich schreibe, weil ich am letzten Girltreffen in Wangen an der Aare zum zweiten Mal innert zwei Jahren auch physisch anwesend war. Also nicht als Stammgästin – aber immer interessiert daran, was die GWHF-Gruppe alles auf die Beine stellt.
Hier mal ein grosses Dankeschön für das tolle Engagement – wir Mädels profitieren doch alle davon.
Schreiben tue ich auch, um vielleicht Mädels anzusprechen, die sich nicht getrauen, solche Anlässe zu besuchen, nach Draussen unter Menschen zugehen, en Femme einfach glücklich zu sein. Wenn ich mit meinen Zeilen etwas beitragen kann, dann ist Zweck dieses Berichtes mehr als erfüllt.
Und ich schreibe, weil gerade jetzt in unserer schwierigen Zeit – der Zeit mit Distanzhalten, sich zurück nehmen, mit Ängsten und Unsicherheiten umzugehen – es doch auch sonnige Momente gibt, ich mein sonniges Gemüt teilen möchte.
Zu meinem zweiten Anlass ist zu sagen, dass ich nun ohne Herzflattern in die Hotellobby gestöckelt bin, schon gestylt und mit Freude im Herzen angekommen bin. Ich war schon den ganzen Nachmittag unterwegs und gönnte mir nach dem Mittagessen bei einer Fachfrau in Luzern noch ein einfaches Make up – es war schön, mal nicht selber vor dem Spiegel zu sein, sich verwöhnen zu lassen.
Das Eintreffen der Frauen in der Lobby – tja, so wie es sein musste – mit Distanz und ohne Händeschütteln mit Wangenküsschen – wir haben uns da richtig verhalten. Bravo – auch an die Chefin des Kernteams – alles gut gemanagt! Und erwartungsgemäss haben sich da einige wieder vom Anlass abgemeldet.
Nach dem Apéro suchten wir uns dann einen Tisch – und mein Platz an einem Tischende war prima gelegen, es war spannend – vis à vis eine bildschöne Frau, neben mir eine Transfrau, die die letzten Schritte zur OP schon eingeleitet hat. Ich habe mich mit vielen gut unterhalten – auch lachende Gesichter, trotz der etwas gedämpfter Stimmung, gab’s zu sehen. Es gab viel Gesprächsstoff – Dankeschön dafür.
Infolge der Distanzwahrung wurde dann wenig die Plätze getauscht, so konnte ich nicht mit allen in Kontakt kommen. Schade – aber wohl besser so.
Auch durfte ich eine mir lieb gewordene Freundin begrüssen – am liebsten hätte ich sie ganz fest beärmelt. So oder so habe ich mich gefreut sie zu sehen – ein paar Takte zu schwatzen, wieder mal in die Augen zu sehen, die Stimme zu hören. Es hilft immer, wenn ich in andere Lebensgeschichten tauchen darf – um auch zu verstehen, welches Gen uns antreibt, wo Ängste sind, wo Freude aufkommt – und und und.
Ein kleines Fotoshooting zum Abschluss – wie ich mich doch gefreut habe. Hoffotograf Stephan hatte ja alle Hände voll zu tun – ich war da nicht in der Gruppe der Fotogenen – umso mehr freute ich mich am fotografischen Geschick der Frau am Tisch vis à vis, die mich in vielen Posen auf meinem Phone festgehalten hat. Etwas für mein Poesiealbumfreu freu!
Ich freue mich auf einer der nächsten Anlässe – wann auch immer. Mein nächster Event ist schon angedacht und reserviert – in Bern im Studio von Stephan – vielleicht mit der neue Sommerkollektion ;-).
Jetzt gern noch ein paar Zeilen zu all den Frauen, die sich nicht trauen. Ich möchte euch ermuntern, geht raus, aus dem abgeschlossenen Zimmer unter Menschen, gönnt euch Kuchen und Kaffee in Bistros, gönnt euch Shoppingtouren, Spaziergänge an Ufern und in Städten – Museen und Ausstellungen – es tut nur gut. Einverstanden, viel viel Mut braucht es am Anfang – aber nur am Anfang – es wird Schritt für Schritt wie selbstverständlich, zwar immer mit etwas Herzklopfen, aber das ist ganz was anderes – das gehört doch dazu. Auch Nichtgeoutete – geht raus, macht euch hübsch und geniesst es Frau zu sein – einfach glücklich zu sein.
Wieso ich das sage? Wisst ihr – seit dem Tag vor fast 3 Jahren, als ich mich durchgerungen habe, nach Draussen zu gehen – die dunklen Zimmer und Nischen zu verlassen – habe ich angefangen zu blühen. Es hat mich bestärkt im Sein und Tun – mich motiviert an mir persönlich zu arbeiten, mich auch äusserlich zu optimieren. Und heute gehe ich in meiner eigenen Stadt aus – tagsüber wie auch am Abend. Und meine Erfahrungen mit den Mitmenschen – die sind ausschliesslich nur gut – ich werde überall sehr aufmerksam, schon fast bevorzugt, bedient. Meinem Lächeln wird immer mit einem Lächeln begegnet und in meinem Stammbistro kennt man inzwischen nicht nur die Daniela – nein, auch was sie gern und regelmässig bestellt – da bin ich als Gästin immer willkommen und so oft mit tollen Menschen in Kontakt. Daniela ist da und dann nie einsam – das war früher nicht so – heute als Daniela glücklich bis in die Faserspitzen – klar es gibt sie, die Ausnahmetage, die Tage mit feuchten Augen – aber immer weniger.
Ich glaube fest daran, dass wir nach dieser schrecklichen Pandemie wieder zusammen finden – eine gesunde Natur umso mehr schätzen und vielleicht dem Leben etwas mehr Substanz abgewinnen als bisher – wer weiss, vielleicht auch anders priorisieren – Lebensinhalte und Gewohnheiten verändern – es wird sich viel verändern. Panta rehi – das sagten schon griechische Philosophen – darum wissen wir eigentlich ja alle, „nur die Veränderung hat Bestand“. Nehmen wir die Transformationen an!
Natürlich – es ist einfach zu sagen – geht raus. Ich haderte viele Jahre damit. Wie auch immer euer Weg aussieht – ob nur in den eigenen Wänden oder Draussen – das ist eigentlich egal – geht den Weg einfach mit dem ganzen Herzen. Auch diese Weisheit ist nicht von mir, das sagte schon Konfuzius!
In diesem Sinne wünsche ich euch Mädels viel Gesundheit – gute Wege mit dem Herzen – und wer weiss, auf bald.
Herzlich, Daniela